Behinderten-Werk will zum Sommer 2024 inklusive Kindertagesstätte öffnen Lichtblick im Lamboy

Das Gebäudeensemble der Sophie-Scholl-Schule wird um die Tümpelgarten-Schule (Backsteinbau im Hintergrund) erweitert. Dort soll ab Sommer 2024 eine viergruppige Kita einziehen. Bild: PM

Hanau – Nach der angekündigten Schließung von zwei kirchlichen Kindertagesstätten im Stadtteil Lamboy gibt es nun einen kleinen Lichtblick: Das Behinderten-Werk Main-Kinzig (BWMK) will auf dem um die Tümpelgartenschule erweiterten Gelände der Sophie-Scholl-Schule ab Sommer 2024 eine viergruppige, inklusive Kindertagesstätte realisieren. Diese Pläne gab es allerdings schon vor den angekündigten Schließungen.

Eins zu eins ersetzen wird diese neue Einrichtung die beiden anderen freilich nicht. Das macht Dorothee Müller von der Stabsstelle Externe und Interne Kommunikation des BWMK im Gespräch mit unserer Zeitung deutlich. Den rund 80 Plätzen in den vier Gruppen der neuen Kita stehen 175 wegfallende Plätze in den beiden kirchlichen Einrichtungen gegenüber.

Die Stadt Hanau plant darüber hinaus wie berichtet eine neue Kita im Lamboy, die laut Plan fünf Gruppen umfassen wird. Zum Zeithorizont hatte die Stadt diesbezüglich im Rahmen einer Anfrage unserer Zeitung vor wenigen Wochen allerdings keine konkreten Angaben gemacht. Auch in der Sitzung des Ortsbeirats Lamboy/Tümpelgarten, bei der betroffene Eltern zu Gast waren, hieß es, dass es keine kurzfristigen Lösungen geben werde.

Wie berichtet, werden die Katholische Pfarrei St. Klara und Franziskus und die Evangelische Stadtkirchengemeinde Hanau ihre Kitas Heilig Geist beziehungsweise Kreuzkirche zum Sommer 2024 aus finanziellen Gründen schließen. Die Stadtkirchengemeinde gibt das Kreuzkirchen-Areal an der Karl-Marx-Straße sogar gänzlich auf.

Ein Start der BWMK-Kita bereits im Sommer 2024 klingt ambitioniert – gerade vor dem Hintergrund, dass die Stadt für ihre Einrichtung wohl deutlich mehr Zeit einplant. Der genannte Termin sei Stand der Planung, macht Müller deutlich. Ohnehin sei das BWMK dabei zum einen abhängig vom Baufortschritt an der städtischen Tümpelgartenschule: Erst wenn der Neubau fertig ist, kann das Behinderten-Werk das alte Backsteingebäude der Tümpelgartenschule für ihre Zwecke nutzen. Der Altbau wird voraussichtlich noch bis zum Sommer 2024 als staatliche Grundschule genutzt, bevor die dortigen Schüler in den Neubau auf dem Gelände umziehen. Zum anderen muss natürlich auch das BWMK wie alle Träger das nötige Personal finden.

Im Zuge des Kita-Projekts soll die Sophie-Scholl-Schule zu einer echten Ganztagsschule mit den Schwerpunkten Bewegung und Gesundheit werden, informiert das BWMK in einer Mitteilung. Überdies werde ein besonderes Augenmerk auf die Zusammenarbeit zwischen Team Kita und Schule gelegt, um die Kinder in ihrem Bildungsprozess gerade im Übergang von der Kita in die Schule möglichst optimal zu begleiten.

Die Sophie-Scholl-Schule wird nach Angaben des BWMK mittlerweile von rund 170 Schülerinnen und Schülern besucht. „Drei Arbeitsgruppen feilen derzeit am Konzept für den Standort Lamboy, um die Erfahrungen aus jahrzehntelanger inklusiver Bildungsarbeit im BWMK noch besser zu nutzen und sie zum Wohl der Kinder einzusetzen“, wird Projektleiterin Christine Fischer zitiert.

Den Leitlinien des Konzepts entsprechend sollen die Räume der jetzigen Tümpelgartenschule am Ulanenplatz umgebaut und barrierefrei gestaltet werden.
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