Kulturverein Wundertüte betreibt in Roßdorf eine neue Veranstaltungsstätte Bei „Lotti“ steppt jetzt der Bär

Sie stellen richtig was auf die Beine, die Vorstandsmitglieder des Kulturvereins Wundertüte (von links): Ingrid Schuster-Ebert, Ulrike Michaelis, Jürgen Dick, Sven Kusnetzoff, Claudia Wiegand, Mario Wiegand, Peter Seikel und Sigrid Grüning.

Bruchköbel – Roßdorf könnte ein wichtiger Pfeiler des kulturellen Lebens in Bruchköbel werden. Denn der Kulturverein Wundertüte veranstaltet jetzt seine Konzerte in einer alten Hofreite an der Hanauer Straße 9. Wer aus Richtung Nidderau nach Roßdorf hineinfährt, der kann den Spielort eigentlich nicht verpassen. Eine Lichtreklame mit der Aufschrift „Lotti‘s“ weist auf den Hof hin. Viele, die dort entlangfahren haben sich wohl schon einmal gefragt, was es mit diesem Schild auf sich hat und wer eigentlich diese „Lotti“ ist. „Das bin ich“, sagt Charlotte Schmidt, die Geschäftsführerin des schräg gegenüberliegenden Hotels und Restaurants „Zum Schwanen“. Sie hat das Anwesen vor sieben Jahren gekauft, damit die Gäste ihres Hotels den Innenhof als Parkplatz nutzen können. Das Schild habe sie dort vor einiger Zeit anbringen lassen, damit die Gäste es leichter haben.

Bisher hatte die Wundertüte auf dem Hof nur einen Teil ihres Equipment abgestellt. Dann wurde die Idee geboren, aus dem idyllischen Areal eine Location für Veranstaltungen zu machen. Und dabei verfolgen alle Beteiligten ganz selbstlose Zwecke. Die Wundertüte als eingetragener Verein sowieso. Und auch Charlotte Schmidt will mit Lotti’s kein Geld verdienen: „Ich tue das für Roßdorf und dafür, dass Leben im Dorf attraktiver wird“, sagt sie. Während der Corona-Zeit hatten im Hof ihres Hotels bereits Stadtdinner stattgefunden. So war auch der freundschaftliche Kontakt zu den Verantwortlichen der Wundertüte entstanden. Dort, wo auf dem alten Bauernhof früher der Kuhstall stand, wird nun die Bühne stehen. „Sie passt genau ins Eck“, freut sich Wundertütenvorsitzender Sven Kusnetzoff.

Parkplätze gibt es vor dem Hof kaum. Jedoch ist weder der Roßdorfer Sportplatz noch die Mehrzweckhalle weit entfernt. Dort, so empfiehlt zweiter Vorsitzender Mario Wiegand, gibt es Möglichkeiten, das Auto abzustellen.

Kusnetzoff schätzt, dass der Hof Platz für mindestens 200 Besucher bietet. Bierzeltgarnituren werden für rund 80 Personen aufgestellt und so platziert, dass vor der Bühne noch reichlich Raum für die Tanzfläche bleibt. Um die Nachbarn nicht allzu sehr zu belasten, soll um 22 Uhr der letzte Akkord erklingen. Dann könne man noch in aller Ruhe einen Absacker trinken, ehe im Lotti‘s um 23 Uhr die Lichter ausgehen, so Kusnetzoff.

Corona hatte dem Kulturverein in den vergangenen zwei Jahren schwer zugesetzt. Doch gleichzeitig war die Pandemie auch ein Sprungbrett für die umtriebigen Kulturfreunde. Vor allem dank der Fördergelder, die das Land Hessen für Veranstaltungen im Freien locker macht. Bei der Wundertüte wurde das Geld klug investiert. „Wir sind jetzt veranstaltungstechnisch autark“, sagt Mario Wiegand nicht ohne Stolz. Bühne, Licht- und Tontechnik – all das wurde mit der Hilfe aus Wiesbaden angeschafft. „Wir sind in der Lage, von heute auf morgen die Rahmenbedingungen für ein Konzert zu schaffen“, fügt Wiegand hinzu. Kühlschränke und Kühlvitrinen, die man bei der Ausrichtung von Events ebenso braucht, waren schon vorher im Besitz des Vereins.

Von daher klingt es auch nicht vermessen, wenn die Mitglieder wie beispielsweise Jürgen Dick sagen, dass Bruchköbel jetzt in einer anderen Liga unterwegs sei mit dem vielfältigen Programm aus verschiedenen Genres. Auch Pressesprecher Peter Seikel betont, dass die Stadt kulturell gerade dabei sei, einen riesigen Sprung zu machen: „Einem Mittelzentrum angemessen.“

Noch sieben weitere Konzerte hat der Kulturverein Wundertüte in diesem Sommer auf dem Programm, drei davon in der neuen Veranstaltungsstätte „Lotti’s“.

Am 29. Juli gibt es im „Lotti‘s“, Irish Folk-Music mit der Band „Garden of Delight“. Beginn ist ebenfalls um 19 Uhr, der Eintritt beträgt zehn Euro, ein Freigetränk inklusive.

Am 30. Juli tritt ebenfalls bei „Lotti’s“ die Band „barRock“ auf die Bühne. Beginn ist 19 Uhr, Eintritt zehn Euro, ein Freigetränk inklusive.

Am 12. August kommen alle Neil Diamond-Fans auf ihre Kosten. Beim Konzert im Hof des Hotel und Restaurant „Zum Schwanen“ tritt die Tributeband „Beautiful Noise“ auf. Das Konzert beginnt um 20 Uhr, Einlass ist ab 18.30 Uhr.

Am 13. August tritt wieder im Hof des Hotels und Restaurants „Zum Schwanen“ die „Silver Nugget Band“ auf. Auch hier beginnt das Konzert um 20 Uhr, Einlass ab 18.30 Uhr. Der Eintritt beträgt zehn Euro.

Am 20. August wird es eine weitere Veranstaltung im „Lotti‘s“ geben. Diesmal dürfen sich die Freunde von Peter Maffay freuen. Auf der Bühne spielt ab 19 Uhr die Peter-Maffay-Tribute-Band „Eyszeit“ auf. Im „Lotti‘s“ ist im Eintrittspreis von 10 Euro wieder ein Freigetränk inbegriffen.

Am 9. September ist die Waldschänke in Bruchköbel Schauplatz für die „Stubbemussik“. Beginn ist um 19 Uhr, Einlass um 18.30 Uhr. Der Eintritt beträgt zehn Euro.

Das letzte Konzert in der Reihe findet am 10. September ebenfalls wieder in der Waldschänke statt. Am Start ist der Sänger Jermaine Alford. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt beträgt wie immer zehn Euro.  
 how