Mika Grenzer spielt bei Darmstadt 98 und macht Modelle von Bauwerken Auch die Politik ist Thema

Zu den bekannten Gebäuden, von denen Mika Grenzer Modelle gebastelt hat, zählt auch das Hamburger Musical-Theater, in dem „Der König der Löwen“ aufgeführt wird. Bild: axel häsler

Langenselbold – Zahlreiche bunte Plakate und Bilder auf Leinwand hängen an den Wänden im Zimmer des 14-jährigen Schülers Mika Grenzer. Zumeist sind es Motive aus der Welt des Fußballs. Diese drehen sich vor allem um die Europapokalsieger von Eintracht Frankfurt und den Zweitliga-Spitzenreiter SV Darmstadt 98. Beide Clubs spielen besondere Rollen in Mikas Leben. Der junge Langenselbolder spielt nämlich in der U15 der „Lilien“, ist aber schon seit vielen Jahren ein großer Fan der Adlerträger aus der Mainmetropole.

In seinem Zimmer kann der Besucher aber ebenso „Comic“-Darstellungen wie von „Naruto“ und sogar politische Zeichnungen entdecken. Eine dreht sich um die US-Präsidentenwahl von 2020 mit den Protagonisten Donald Trump und Joe Biden.

Der Künstler, der diese Werke geschaffen hat, ist Mika Grenzer selbst. Schon als kleines Kind hat der Selbolder stundenlang am Tisch gesessen und Bilder gemalt. Und auch in der Schule ist Kunst eines seiner Lieblingsfächer. Neben der Malerei ist Mika Grenzer aber eben auch ein leidenschaftlicher Fußballer. Der Schüler der Hohen Landesschule in Hanau gehört seit vergangenem Sommer der U15-Mannschaft des SV Darmstadt 98 an.

Mit dem Training im Verein hat Mika bereits in den Jugendmannschaften der Spielvereinigung 1910 Langenselbold begonnen, ehe er anschließend in Roßdorf und Erlensee aktiv gewesen ist. Viermal in der Woche geht es nun zu den Trainingseinheiten nach Darmstadt und am Wochenende stehen dann die Spiele an.

In der Schule läuft trotz des zeitlich hohen Trainingsaufwands alles gut, wie Mika berichtet. Nur Mathe sei nicht so ganz seine Stärke. „Und für die Kunst habe ich jetzt auch nicht mehr so viel Zeit“, bedauert der junge Selbolder ein wenig die Veränderungen durch seinen Wechsel zu den Darmstädter „Lilien“.

Ganz anders hat dies noch zu Zeiten des Corona-Lockdowns ausgesehen. Da musste Mika viel Zeit zu Hause verbringen und sich selbst beschäftigen. Er fing zunächst an, aus Pappe verschiedene Flipper-Automaten zu basteln. Mit Abschussmechanismen für die Kugeln, die dann in Punktefelder rollten. Dann kam er auf die Idee, aus Karteikarten Modelle von Fußballstadien wie dem Estadio Santiago Bernabéu von Real Madrid zu basteln. Schnell folgte natürlich das Waldstadion, das heute Deutsche- Bank-Park heißt und Spielstätte von Eintracht Frankfurt ist. Dort besucht er als glühender Fan der SGE natürlich auch viele Heimspiele.

In der Folge schuf Mika Grenzer Modelle verschiedener Zimmer von „YouTubern“, von Bauwerken wie der Tower Bridge in London oder dem Hamburger Musical-Theater, in dem „Der König der Löwen“ aufgeführt wird. Die Besonderheit an seinen ganzen 3D-Modellen ist, dass er dabei keinen Tropfen Klebstoff verwendet. Ausschließlich mit transparentem Tesa-Band verbindet er nämlich die einzelnen Bauteile. Manchmal modelliert er auch kleine Dioramen mit Fimo-Modeliermasse.

Am liebsten jedoch malt Mika Grenzer. Mit so genannten Posca-Stiften, die er in allen Farben und Stärken besitzt, gestaltet der 14-Jährige seine kleinen und großformatigen Bilder. Teilweise auf Papier oder auf Leinwand bringt er die Farben auf. Die gut deckenden Farben auf Acryl-Basis eignen sich für viele Materialien. So auch für die Lederoberfläche seiner Turnschuhe, die er kürzlich mit Eintracht-Motiven verschönerte.

Für Mika Grenzer war die Kunst etwas, woran er sich während „der Coronazeit festhalten konnte“. Auf die Frage, ob er sich auch eine Zukunft als Künstler vorstellen könnte, antwortet der Hola-Schüler: „Ich sehe alles als Ausgleich zu Schule und Fußball. Es beruhigt mich und ich kann runterfahren. Malen als Beruf finde ich grundsätzlich nicht schlecht, aber ich möchte eher was mit Fußball oder generell mit Sport machen.“
 has

Weitere Artikelbilder