Vorzeigeprojekt im Main-Kinzig-Kreis / Photovoltaikanlage geplant Seniorenwohnpark wird konkret

Am Hüttengesäßer Ortsrand soll in den nächsten drei Jahren der Seniorenwohnpark mit barrierefreien Bungalows entstehen. Bild: Axel Häsler

Ronneburg – Das Projekt „Seniorengerechtes und barrierefreies Wohnen“ stand gleich mit mehreren Punkten auf der Tagesordnung der letzten Sitzung der Gemeindevertretung. Zusammengenommen wurde nun mit dem Beschluss des Erbbaurechtsvertrages mit der Lebensraum Baugenossenschaft und dem Aufstellungsbeschluss das Projekt besiegelt.

Im Vertrag ist festgehalten, dass die Gemeinde als Eigentümerin der Lebensraum Baugenossenschaft das Recht gewährt, auf der noch zu vermessenden Teilfläche am Ortsausgang Hüttengesäß einen Seniorenwohnpark mit Bungalows zu errichten, einschließlich der erforderlichen Versorgungseinrichtungen. Das Erbbaurecht wurde für die Dauer von 99 Jahren bestellt und der jährliche Erbbauzins ist auf 8939 Euro festgelegt. Vertraglich festgehalten ist zudem, dass die Lebensraum Baugenossenschaft die Kosten für die Erschließung des Grundstückes selbst tragen muss. Die Gemeinde wird die Erschießung bis zur Grundstücksgrenze gewährleisten. Ein Punkt, den Doris Sharma (CDU) nicht nachvollziehen konnte. Warum die Kosten nicht der Erbbauberechtigte trage und wie teuer das für die Gemeinde wäre, waren ihre Fragen. Daraufhin bestätigten Bürgermeister Andreas Hofmann (SPD) und der anwesende pensionierte Bauamtsleiter Dieter Ertl, dass es sich um ein normales Verfahren handele. „Es ist üblich, Leitungen bis an die Grundstücksgrenze zu legen“, sagte Ertl. Hofmann hielt mit seinem Unverständnis für den Einwurf der Christdemokratin nicht hinter dem Berg. „Wir reden hier von Erschließungsstücken von ungefähr zwei Meter an die eine und fünf bis sieben Meter vom Erlenweg aus an die andere Grundstücksgrenze. Aufgrund dessen den Vertrag zu hinterfragen, so ganz angemessen finde ich das nicht“, ärgerte sich der Bürgermeister. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Thorsten Habermann versuchte diplomatisch zu beschwichtigen. „Was das kostet, wird beantwortet werden. Wir haben den Beschluss gefasst und nun soll auch der Vertrag beschlossen werden.“ Dies erfolgte auch – alle Anwesenden mit Ausnahme von Sharma stimmten für die Annahme. Nach getätigter Unterschrift sollen innerhalb von drei Jahren die Bungalows gebaut werden,

Damit das reibungslos vonstattengehen kann, beschlossen die Gemeindevertreter gleich im Anschluss die Aufstellung des Bebauungsplanes. Im Rahmen der Innenstadtentwicklung würden die circa 19 seniorengerechten Bungalows dem steigenden Bedarf an solchen Wohnformen gerecht. Da die Notwendigkeit der Vermessung des Grundstückes bei der Haushaltsplanung für 2023 noch nicht bekannt war, wurde nun eine außerplanmäßige Ausgabe hierfür in Höhe von 10 000 Euro beschlossen. „Wir werden Budgets kürzen und das Geld aus mehreren Kostenstellen zusammenziehen. Beispielsweise waren die Kosten für das Bieber-Management und die Gewässerrenaturierung höher angesetzt. Zusätzlich erhalten wir Fördergelder, sodass der Betrag gedeckt ist“, erläuterte Hofmann. Nachdem dieser große Themenblock abgearbeitet war, fasste der Vorsitzende Jürgen Waitz freudig zusammen: „Nach sechs Jahren setzen wir jetzt einen Meilenstein. Darauf, ihren Lebensabend in Ronneburg verbringen zu können, warten schon viele ältere Mitbürger. Man kann sagen, dass es ein Vorzeigeprojekt im Main-Kinzig-Kreis ist. Jetzt gehen die Genehmigungen hoffentlich schnell voran.“ Während das eine Projekt seinen Gang nimmt, berieten die Gemeindevertreter gleich über das nächste Vorhaben: Neben der Kläranlage soll In den Mühlwiesen eine Photovoltaikanlage auf einer Fläche von einem Hektar entstehen. Dies geht auf einen Beschluss des Abwasserverbands Oberer Fallbach zurück, der die Anlage zur Stromgewinnung für die Verbandskläranlage nutzen möchte. „Die Verbandskläranlage muss wegen der Beschaffenheit ausschließlich mit Strom betrieben werden“, erläuterte Hofmann. Zwar habe die Gemeinde alle möglichen Maßnahmen ergriffen, um Strom zu sparen, der Verbrauch sei dennoch hoch, sodass der Vorschlag für eine Photovoltaikanlage eingebracht wurde. Diese soll drei Viertel des jährlichen Stromverbrauchs decken. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, wurde die Aufstellung eines Bebauungsplanes beschlossen. Die Fraktionen von SPD und CDU begrüßten das umweltfreundliche Vorhaben
 par

Weitere Artikelbilder