SPD: Fragwürdiges politisches Manöver des BBB

(von links): Perry von Wittich (Bürgermeisterkandidat SPD Bruchköbel), Jens Schneider (Vorstand Baugenossenschaft), Norbert Viehmann (SPD Ortsvereinsvorsitzender) und Heinz Habermann (Vorstand Baugenossenschaft) nach einem Gespräch bei der Bruchköbeler Baugenossenschaft.

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(Bruchköbel/pm) - „Wohnraum wird immer knapper und damit teurer. Die im Hanauer Anzeiger veröffentlichte Auswertung über die durchschnittlichen Angebotsmieten im Main- Kinzig-Kreis verdeutlichte dies zuletzt wieder sehr anschaulich“, so SPD-Ortsvorsitzender Norbert Viehmann am Rande des diesjährigen Familienfests der SPD auf den Gelände des Obst- und Gartenbauverein in Bruchköbel-Roßdorf.

Allein in den beiden vergangenen Jahren seien die durchschnittlichen Mietpreise in Bruchköbel um über einen Euro pro Quadratmeter angestiegen, so die SPD in einer aktuellen Mitteilung and die Medien.

Das bedeute für eine 80 Quadratmeter große Wohnung eine jährliche Mehrbelastung von rund 1.000 Euro. „Für einen Arbeitnehmerhaushalt ist dies eine erhebliche Mehrbelastung“, verdeutlichte Viehmann. Betrachte man den gesamten Auswertungszeitraum der Darstellung des Hanauer Anzeiger, dann seien seit 2011 die Mieten in Bruchköbel um fast 30 Prozent angestiegen. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum gehöre zu den dringendsten Aufgaben der Kommunen im Ballungsgebiet Rhein-Main. In Bruchköbel, wo im Gewerbegebiet am Fliegerhorst tausende Arbeitsplätze entstehen, stehe das Thema bei der SPD und ihrem Bürgermeisterkandidaten Perry von Wittich ganz oben auf der Agenda.

„Die SPD hat die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum seinerzeit zu einem der zentralen Punkte in den Verhandlungen um den Koalitionsvertrag mit der CDU gemacht. Seitdem treiben wir die Umsetzung in Gesprächen mit dem Koalitionspartner und dem Main-Kinzig-Kreis immer wieder voran“, so Viehmann. Am kommenden Dienstag solle nun im Bauausschuss ein erster wichtiger Schritt gemacht werden und nach den Vorstellungen der Sozialdemokraten eine lange vorbereitete Magistratsvorlage beschlossen werden. Demnach sollen auf dem Grundstück der sogenannten Alten Villa in der Hauptstraße 113 zunächst 11 neue Wohnungen, mit Förderung durch den Main-Kinzig-Kreis, entstehen. „Mit der Baugenossenschaft in Bruchköbel führen wir bereits seit längerer Zeit Gespräche und sind uns sicher, hier einen idealen Partner gefunden zu haben“, so der Bruchköbeler SPD-Vorsitzende. Die Einkünfte des Unternehmens werden größtenteils in den Erhalt und die Modernisierung der verwalteten Häuser, unter anderem in vier Seniorenhäuser, investiert. „Die Baugenossenschaft ist seit vielen Jahren als verlässlicher Partner in Bruchköbel etabliert. Wir planen deshalb, gemeinsam mit der Baugenossenschaft weitere Projekte in Bruchköbel zu initiieren. Kooperationsbereitschaft ist vorhanden, wie es bereits in gemeinsamen Gesprächen deutlich wurde“, führte Viehmann fort.

Dass der Bruchköbeler Bürger Bund (BBB) nun mit einem anderen Vorschlag dieses bereits weitgediehene Projekt offenbar ausbremsen wolle, verärgert Norbert Viehmann: „Der BBB war im Magistrat über die Planungen informiert. Jetzt, kurz vor Toresschluss plötzlich dazwischenzugehen und zu versuchen, die Themen Bezahlbarer Wohnraum und Betreutes Wohnen für Senioren gegeneinander auszuspielen, ist weder guter Stil noch lösungsorientiert“, unterstrich Viehmann. Zudem, so Viehmann, sei seitens der Arbeiter-Wohlfahrt (AWO) zu keiner Zeit eine Anfrage bezüglich Nutzung der Alten Villa an den Bruchköbeler Magistrat gerichtet worden. „Da soll wohl die AWO vom BBB dazu gezwungen werden, ein Projekt zu übernehmen, das sie gar nicht haben will. Das ist ein wirklich billiges und sehr fragwürdiges politisches Manöver, ein sinnvolles und wichtiges Projekt für Bruchköbel zu behindern“, betonte der Bruchköbeler SPD-Vorsitzende abschließend.