Wiederbelebung beim sozialen Mietwohnbau?

Magistrat plant mit Baugenossenschaft

Foto: Hajo Schulz

(Bruchköbel/jgd) – Es kommt anscheinend jetzt Bewegung in die Frage der zukünftigen Nutzung des Grundstücks am Rande des Seniorenzentrums der Arbeiterwohlfahrt (AWO), gelegen an der äußeren Hauptstraße.

Das zeigte sich in der Stadtverordnetensitzung vom letzten Dienstag. In einem auf dem Grundstück einst im Stil einer kleinen Villa erbauten Gebäude vermietete die Stadt Bruchköbel seit Jahren Wohnungen an sozial bedürftige Bewohner. Wie der Bürgermeister in der Sitzung darlegte, verfolgt sein Magistrat jetzt die Absicht, das Grundstück in Erbpacht an die Baugenossenschaft Bruchköbel zu vergeben. Die Nutzung von Grundstücken in Erbpacht gilt als Schlüssel dafür, preiswerten Wohnraum zu realisieren.

Die Baugenossenschaft will auf dem Gelände ein Gebäude mit voraussichtlich 11 Wohnungen bauen. Durch die zusätzliche Nutzung einer finanziellen Förderung des Main-Kinzig-Kreises können dann Wohnungen zu erschwinglichen Mietpreisen entstehen. Im Gespräch sind Mietpreise zu maximal 7,00 bis 7,50 Euro/qm. Erbauer und Anbieter der Wohnungen wäre die Bruchköbeler Baugenossenschaft. Die Stadt Bruchköbel käme dabei finanziell gut weg, weil sie selbst keine eigene Investition aufbringen müsste. Die Grundstücksüberlassung an die Baugenossenschaft muss am Ende vom Stadtparlament genehmigt werden. Das Projekt wäre jedenfalls ein Neustart für die Baugenossenschaft: Bis zur Jahrtausendwende hatte sie auf diese Weise rund 500 Wohnungen an vielen Stellen im Stadtgebiet errichtet, die auch heute noch zu relativ erschwinglichen Preisen vermietet werden. Die Koalition aus CDU und SPD unterstützt offenbar die Absichten des Magistrates.

BBB-Fraktionsmitglied und Bürgermeisterkandidat Patrick Baier trug in der Sitzung einen Antrag seines BBB vor: Der BBB will an dieser Stelle eine Einrichtung für Betreutes Wohnen schaffen lassen. Unter anderem vertrat Baier dabei die Idee, das Gelände an den Investoren zu veräußern, der bereits das benachbarte Grundstück des AWO-Komplexes hält und dieses an die AWO vermietet. Patrick Baier ist wiederum laut einer kürzlichen Mitteilung des BBB selbst stellvertretender Vorsitzender der Bruchköbeler Arbeiterwohlfahrt. Der Antrag des BBB wurde zur weiteren Beratung in den Bauausschuss des Parlamentes verwiesen. Zu erwarten ist, dass auch die Absichten des Magistrates als Antragsvorlage in diesem Ausschuss zur Beratung kommen werden.