Voller Bürgerhaus-Saal beim Gastspiel des Darmstädter Kikeriki-Theaters Doktor Goggelores und sein Panoptikum zu Gast in Hausen

Etwas schaurig, aber größtenteils zum Totlachen war das Theaterstück des Doktor Goggelores im Bürgerhaus-Saal. Foto: m

Obertshausen (m) – Die Angestellten im „Cabinet des Doktor Goggelores“ trieben es am Wochenende noch ein bisschen närrischer als sonst. „Ritzamba“ und „Rucki-Zucki“ hielten Einzug in die Vorstellungen des Darmstädter Kikeriki-Theaters, das dank des Tanzsport- und Karnevalsverein „Die Elf Babbscher“ zweimal den großen Bürgerhaus-Saal füllte.

Dem Stück mit Personen und Puppen stand die Narretei ganz gut. Die Wortgefechte der Protagonisten wirkten in der derben hessischen Mundart noch besser.

Mit wenig Aufwand, aber treffsicheren Ausdrücken führten sie ihre Dialoge. Das ganze „Cabinet“ des Direktor Goggelores glich einer einzigen Schimpftirade gegen seine permanent heulende Nichte, das Geisterbahn-Skelett und die falschen Kaninchen, die Ratten.

Die Nichte möchte die süßen Tierchen bewahren und hüllt sie in Fell zweier verendeter Nager, die in dem Zirkus für Zauberkunststückchen herhalten mussten. Die Ratten beweisen mit ihrem Auftreten, wie Dialekte offenbar für grenzenlosen Optimismus und heitere Naivität stehen. Abrazzo pflegt einen intensiven italienischen Akzent, Körbel versteht ihn nicht, weil er nur hessisch kann. Daneben sprechen die Nager wie auch der Sprüche klopofende Rabe im Käfig nebenan immer mal wieder mit ihren fluchenden Puppenspielern. Da verlässt schon mal einer „entnervt“ seinen Platz auf der Bühne und hockt sich in die Zuschauerreihen.

Die schlagfertigen, frechen bis schäumenden Dialoge und schlüpfrigen Bemerkungen lassen das Publikum im zweimal voll besetzten Saal nicht mehr aus dem Lachen und Glucksen kommen. Junge Leute sitzen da, aber auch Senioren, grüßen artig im Chor „Guuude!“ und amüsieren sich prächtig über den herrschsüchtigen Leiter des Panoptikums. Der unzufrieden schimpfende Goggelores unterschreitet auch die Gürtellinie, aber im barschen Hessisch klingen Beleidigungen schon fast wieder wie heimliche Komplimente.

Schon seit einigen Jahren laden die Babbscher die ausgezeichneten Künstler aus der Luisenstadt ein und gewinnen mit den Gastspielen immer neue Anhänger.

Am kommenden Wochenende stehen die Fastnachter selbst auf den Brettern, die die Welt bedeuten, und stellen ihre Tollitäten für die neue Kampagne vor.