19-jähriger Florian Peter mit Weltrekord Ein Hausener in Bologna

Nervenstärke bewies Florian Peter bei den Europa-Meisterschaften im italienischen Bologna. Foto: m

Obertshausen (m) – Die Kleinstadt hat nicht nur Herz, sondern auch einen Weltrekord. Und den stellte der 19-jährige Hausener Florian Peter bei den Europa-Meisterschaften im Schießsport auf. Im italienischen Bologna übertraf das Talent, das im Schützenverein Klein-Welzheim trainiert, die Ergebnisse aller Junioren mit der Sportpistole. Mit 589 lag Florian vier Ringe vor dem Deutschen Rekord in der Disziplin Schnellfeuer Junioren, den Christian Reitz im Jahr 2007 aufgestellt hatte. In der Mannschaft dominierte der neue Titelträger gleich am ersten Wettkampftag in seiner Hauptdisziplin. Bereits nach dem ersten Durchgang führte er mit 296 Ringen das Feld an, mit Stefan Max Holl (574) zog er schließlich ins Finale. Christoph Lutz trug mit 563 Ringen zum Mannschaftsergebnis von 1726 Ringen bei. Zwölf Ringe Vorsprung vor Russland reichten für die Goldmedaille. Mit der Sportpistole sah es nach dem Präzisionsteil in Bologna nicht besonders gut aus. Das Team lag auf Platz sech, doch dann gelang Florian Peter und seinen Kameraden noch knapp Mannschaftssilber, der Hausener sicherte sich mit 580 Ringen auch in der Einzelwertung Silber. Mit der Standardpistole holte er mit 567 Ringen Bronze. Dem Trio fehlte am Ende acht Ringe für Platz Drei.

Im neuen Teamwettbewerb „Standardpistole Mixed“ trat Florian Peter mit Vanessa Seeger aus Niedersachsen an. Das Duo dominierte den Wettkampf von Beginn an und bewies bis zum Ende Nervenstärke. Dies wurde mit der Goldmedaille vor den italienischen Gastgebern belohnt. Damit steht der 19-Jährige auch in dieser Disziplin an der Spitze. Florian Peter übt auf dem Schießstand im Bürgerhaus Klein-Welzheim mehrmals pro Woche eine, zwei Stunden, vor Wettkämpfen noch intensiver. Beruflich ist er am Flughafen beschäftigt, absolviert eine Ausbildung zum Bauzeichner. Die Fraport unterstützt ihn und stellt ihn vor den großen Turnieren frei, berichtet er. Der Sport führte den jungen Mann durch Europa und bis nach Südkorea. Weil 2020 ein olympisches Jahr ist, findet die Weltmeisterschaft der Schützen allein mit Junioren statt, erläutert Florian. Für ihn bedeutet ein gutes Abschneiden die Eintrittskarte in die Nationalmannschaft. Derzeit schießt er bereits in der 2. Bundesliga. Florian Peter hat wie viele Jungen auf dem Fußballrasen angefangen. Doch bald wollte er nicht mehr „sonntags früh aufstehen und im Regen stehen“, beschreibt er seine Erfahrungen. Und, „als Torwart ist man nicht immer der Held“. Zum Schießsport kam er durch seine Familie. Die für Sportschützen nötige Fitness gewinnt er im Kraft- und Ausdauersport sowie mit Tauchen im Unterwassersportclub. Als mentales Training praktiziert er Taekwondo.