Die Reise von Kathrin und Alex Zych aus Obertshausen zum Weltjugendtag Von Mitteleuropa nach Mittelamerika

Natürlich gehört bei der Reise zum Weltjugendtag auch etwas Sightseeing dazu. Hier zu sehen die Skyline von Panama City. Foto: m

Obertshausen/ Costa Rica/ Panama (m) – Rund 100.000 Christen begegneten im Januar in Panama Papst Franziskus bei der Papstmesse, darunter Kathrin und Alex Zych. Die beiden Aktiven aus der Pfarrei St. Thomas Morus reisten mit 53 weiteren Teilnehmern aus den Bistümern Mainz, Speyer und Limburg zunächst nach Costa Rica. Die Gruppe begleiteten der Weihbischof der Diözese Mainz, Dr. Udo Bentz, und der Jugendseelsorger, Pfarrer Matthias Berger.

Der Aufenthalt begann für die Zychs mit den „Tagen der Begegnung“ in der Gemeinde Chacarita. Sie gehört zur Diözese Puntarenas an der Pazifikküste. „Wir haben erst in einem Hotel übernachtet und sind am nächsten Mittag mit einem Bus nach Chacarita gefahren.

Dort wurden wir sehr herzlich empfangen, in der Kirche mit Musik und Tanz begrüßt“, notierte Kathrin. Nach einer gemeinsamen Messe am Nachmittag wurde sie mit einer Pilgerin aus dem Bistum Speyer in einer Familie untergebracht, ihr Bruder Alex in einem anderen Haus. Am Freitag beteiligten sie sich an einer gemeinsamen Aktion mit den Jugendlichen der Gemeinde. „Wir waren am Strand und haben Müll gesammelt. In Costa Rica ist es sehr verbreitet, Einweggeschirr zu benutzen, und leider bleibt doch viel davon am Strand liegen.“ Mülltrennung und Wiederverwertung seien nicht üblich. „Die Verschmutzung der Natur und auch der Ozeane ist ein wichtiges Thema, auf das der Weltjugendtag aufmerksam macht“, unterstreicht die Obertshausenerin. Einen weiteren Schwerpunkt legte das Treffen auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen und der Umwelt. Costa Rica beziehe fast seinen kompletten Strombedarf aus regenerativen Quellen. Am Nachmittag haben sie die Kirchenbänke zur Seite geräumt, um Platz zum Tanzen zu schaffen, eine örtliche Band spielte. Einen weiteren Gottesdienst haben Pilger und Jugendliche der Diözese Puntarenas am Samstag mit dem Bischof gefeiert.

Die Gäste kamen aus Norwegen, El Salvador, Kolumbien und anderen lateinamerikanischen Ländern. Sie begegneten sich später bei Spielen, Gesprächen oder um einem Konzert zu lauschen. Der Sonntag war dem Glauben gewidmet. Die Gottesmutter Maria spielte eine große Rolle, das vermittelten die Jugendlichen vom Ort in einem Vortrag und in einem kleinen Rollenspiel. Damit sich Deutsche und Costaricaner noch besser kennenlernen, starteten sie ein Quiz: Jeder sollte eine Frage auf einen Zettel schreiben, was er oder sie gerne von einem anderen Beteiligten wissen wollte. Die Informationen wurden in einem flotten Spiel ausgetauscht. Auch die Abschlussfeier am Strand begann mit einem Gottesdienst auf Spanisch und auf Deutsch.

Mit Volkstänzen Costa Ricas lernten die Weitgereisten auch die verschiedenen Gruppierungen innerhalb der Gemeinde kennen. „Im Gegenzug erzählten wir etwas über uns, unsere Aktivitäten, die katholischen Jugendgruppen wie Pfadfinder, Sternsinger und Messdiener, stellten die 72-Stunden-Aktion und die Kolpingfamilie vor“, schrieb Kathrin auf. „Das erste, was uns auffiel, ist das komplett andere Klima, das wir überhaupt nicht gewöhnt sind“, notierte sie.

„Tagsüber ist es sehr heiß und man muss daran denken, viel zu trinken, weil man viel schwitzt.“ Gravierend seien auch die Unterschiede, wie die Leute leben und was sie besitzen. „Die Gastfamilie meines Bruders lebt in sehr einfachen Verhältnissen. Meine hat ein Haus mit Vorgarten und Garten und ein eigenes Auto“, verglich die Sternsingerin. „Nicht überall gibt es immer fließendes Wasser und nicht jeder hat eine Dusche. Einige von uns mussten Wasser mit einem Gefäß aus einem Bottich schöpfen und sich so waschen.“ Zur Esskultur bemerkte sie, „es gibt zu Frühstück, Mittag- und Abendessen immer Reis. Morgens mit Bohnen, zu den anderen Mahlzeiten mit Gemüse und Fleisch. Zu jeder Tageszeit wird warm gegessen.“ Kathrin staunte: „Unsere Gastgeber waren sehr um unsere Sicherheit besorgt. Wir durften niemals alleine unterwegs sein.“ Für die Costaricaner sei es lange nicht klar gewesen, ob sie überhaupt Pilger aufnehmen dürfen. „Wir waren in einer Gemeinschaft, die uns alle herzlich aufgenommen hat und sich freute, dass wir da waren. Aber leider gibt es im Land eine hohe Kriminalitätsrate“, lautete die Erklärung. Die beschwerliche Busfahrt wurde durch einen zweistündigen Aufenthalt an der Grenze zu Panama auf 17 Stunden verlängert. „Auch Papst Franziskus ist heute angekommen. Wir hatten einen Platz, von dem aus wir ihn gut im Papamobil sehen konnten“, protokollierte die Obertshausenerin am Donnerstag. Am Abend haben sie am „Night Fever“ mit Gebet und Besinnung bei Musik teilgenommen, bevor sie zum Abschluss den großen Freiluft-Gottesdienst mit dem Pontifex feierten.