Obertshausener Burgfest mit Fahrzeugschau, Löschangriffen und Hessen-Rock Sonnenschein begleitet die große Jubiläumsfeier

Den Rodgau Monotones gelingt es immer noch, die Stimmung anzuheizen und die Fans zu begeistern. Das traditionelle Burgfest der Obertshausener Feuerwehr war aus Anlass des 150-jährigen Bestehens der Wehr diesmal ein Riesen-Event. Foto: Prochnow

Obertshausen (m) – Als sie aus der Taufe gehoben wurden, hatten ihre Gastgeber schon stattliche 110 Lenze auf dem Buckel. 40 Jahre später beehrte der lautstarke Nachwuchs aus der Nachbarschaft endlich einmal wieder die „liebenswerte Kleinstadt“, um den Obertshausener Feuerwehrleuten zum 150. Geburtstag zu gratulieren: Die Rodgau Monotones zogen ein breites und seltenes Publikum aufs traditonsreiche Burgfest.

Die Burgherren zu Fronleichnam erweiterten die Sause zwischen dem alten Gemäuer zum Jubiläum um ein stattliches Bühnenprogramm und einen ausgewachsenen Speiseplan. Internationale Vereine kamen nicht nur zum Händeschütteln, sondern bereicherten das Angebot auf dem Festplatz für einen Tag. Und weil damit auch der Kreisfeuerwehrtag verbunden war, gelangte allerlei schweres Gerät auf den Parkplatz der Firma Karl Mayer. Einsatzwagen aus drei Jahrhhunderten, darunter ein Pumpwagen aus verflossenen Epochen, waren ausgestellt.

Peter Lorenz, Schlagersänger, Arrangeur und Komponist aus Unterfranken, verbreitete Stimmung wie in den vergangenen Jahren schon gewohnt. Dabei unterstützte ihn diesmal seine Schwester, die mit kernigen und rockigen Hits auf die große Attraktion am Abend hinwies. Kinder- und Jugendfeuerwehr buken Crêpes und füllten Wassereis ab, luden den Nachwuchs in eine Hüpfburg und forderten Schüler auf, mit den Kübelspritzen und kleinem Rohr auf ein „brennendes Haus“ zu zielen.

Rettung aus Fahrzeug

Eine Uraufführung gelang den jungen Brandschützern mit Gruppenleitern und Eltern mit einem Rap, der zu bekanntem Rhythmus für ihre Gruppen warb. Ein beachtenswertes Geschenk brachten die Kameraden von der Heusenstammer Wache mit: Ein gutes Dutzend Aktive demonstrierte in voller Montur trotz schwüler Hitze, wie ein „eingeklemmter Verletzter“ nach einem Unfall aus seinem Fahrzeug gerettet wird. Den mimte der 17-jährige Max aus der Obertshausener Jugendwehr, die später mit den Jüngsten einen Löschangriff aufbauten.

Für Ex-Bürgermeister und Feuerwehrmann Bernd Roth war der Trubel seine bislang „größte Geburtstagsparty“, verhehlte er seinen eigenen Festtag nicht. „Und die Gäste bezahlen die Getränke selber!“ Auf der Burg-Bühne begrüßte er neben dem Duo Lorenz die Gruppe Signum Karos mit Musik aus dem Mittelalter. Die Musikschul-Band „A Tip To Accordance“ begeisterte ebenfalls, das junge Team um Sängerin Paula überzeugte mit viel Talent und Gefühl.

Fan aus Hamburg

„Ja, was is dann jetzt!“ Zusammen mit den „Rodgaus“ kam anstelle der angekündigten Unwetter die Sonne hervor. Ausgestattet mit großen Plastikbechern, mit Pils oder Gespritztem, grölten bekannte Gesichter der Ü40-Generation „Ei Gude, wie?“ mit. Und „iGude“ stand auf dem knallroten T-Shirt eines Fans, der eigens aus Hamburg angereist war und die Hits der Hessen-Rocker bis dato nur aus dem Internet kannte. „Mama lauda“, ist der Titel, dem die Idole ein eigenes Hemd widmeten, „mach mal lauter“. Natürlich stimmten die Stars um Peter Osterwold auch das „frauenfeindliche AC/DC-Stück“ an, den „Heinz Schenk als Zombie“ und die Hymne überhaupt, „Erbarme’, die Hesse’ komme’“. Die quirlige Sängerin Kerstin Pfau heizte die Stimmung weiter an und warf bündelweise Hessen-Fähnchen in die Menge der 600 Fans, die fortan zu jedem Titel geschwenkt wurden. Punkt 22 Uhr war das kompakte Jubiläumsfest inklusive Zugaben verklungen.

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