Stadtbücherei Hausen feiert 60-jähriges Bestehen Steter Wechsel im Sortiment

Seite 60 Jahren im Bürgerhaus Hausen: Bürgermeister Manuel Friedrich (von links) zu Besuch bei Bücherei-Leiterin Christina Hellemann und Mitarbeiterin Bianca Möhle. Foto: p

Obertshausen – Die Gemeindebücherei Hausen öffnete am 6. Februar 1962 zum ersten Mal ihre Türen für Besucherinnen und Besucher. Initiiert wurde die damalige Gemeindebücherei von Fritz Hübler, einem Lehrer der Waldschule. Schon damals befand sich die Bücherei im kurz zuvor fertiggestellten Bürgerhaus in der Tempelhofer Straße 10. Da der erste Zugangseintrag auf 1960 datiert ist, könnte es sein, dass Fritz Hübler vorher bereits eine Bücherei in seiner Schule eingerichtet hatte, heißt es von der Stadt.

Hübler leitete die Gemeindebücherei bis zu seiner Pensionierung 1971.

Ihm folgten Jutta Gottwolk (1971 bis 1978), Margarete Volk-Müller (1979 bis 2001) und Heide Ottenroth (2001 bis 2021). Seit März 2021 hat Christina Hellemann, langjährige Leiterin der Stadtbücherei im Stadtteil Obertshausen, die Gesamtleitung übernommen. Da sie ihren Arbeitsplatz aber nach wie vor überwiegend an der Kirchstraße hat, sorgen in erster Linie ihre Kolleginnen Anja Wagner und Bianca Möhle dafür, dass in Hausen alles rund läuft. Fünf weitere Kolleginnen unterstützen die drei Mitarbeiterinnen bei der Ausleihe.

Mehr auf Seite 2

Noch bis Freitag, 25. März, gibt es eine kleine Ausstellung über die Entwicklung der Bücherei. Diese gibt nicht nur einen Einblick in die ersten Zugangsbücher, sondern auch in frühere Benutzungsordnungen. Zu den Schätzen gehört auch ein Leseausweis aus der Gründungszeit. Er bestand aus Pappe und hatte ein fast DIN A5 großes Format. Sämtliche Ausleihen wurden händisch eingetragen. Die heutige digitale Karte in Kreditkartengröße ist da wesentlich bequemer.

Bereits seit Mitte der 1990er Jahre erfolgt die Ausleihe über den Computer. Damit war Hausen eine der ersten Büchereien im Kreis Offenbach, die auf die EDV-Verbuchung umgestellt hat. Auch beim Angebot eines öffentlich zugänglichen Internet-PCs Ende der 90er Jahre, der Einführung der Onleihe 2013 sowie der Bereitstellung eines WLAN-Netzes für die Besucherinnen und Besucher war die Bücherei mit vorne dabei. „Es ist immer gelungen, mit der Entwicklung Schritt zu halten, sodass wir heute eine moderne Einrichtung sind“, betont Bücherei-Leiterin Christina Hellemann.

Dies gilt auch für den Bestand der Hausener Stadtbücherei. Konnten am Anfang lediglich Bücher ausgeliehen werden, kamen in den Jahren danach zum Beispiel Kassetten und Zeitschriften dazu, Ende der 80er Jahre CDs, später DVDs und Konsolenspiele. Dabei ist zu merken, dass die Zeit immer schnelllebiger wird. Kassetten gibt es schon länger keine mehr und die CD-Rom, die im Jahr 2000 zum ersten Mal ausgeliehen werden konnten, wurden ebenfalls bereits wieder aus dem Bestand genommen. Sogar die Konsolenspiele für die Wii und den Nintendo DS, die seit 2010 angeboten werden, sind heute ein Auslaufmodell. Stattdessen sind jetzt die Konsolenspiele für die Nintendo Switch sowie die Figuren für die Toniebox der Ausleihrenner.

Das Buch hat jedoch bisher alles überlebt. Die digitale Ausleihe von E-Books nimmt zwar von Jahr zu Jahr zu, aber am häufigsten werden nach wie vor die physischen Bücher ausgeliehen. Während die Erwachsenen vor allem häufig zu Krimis greifen, sei bei den Kindern die Reihe „Die Schule der magischen Tiere“ von Margit Auer zurzeit am beliebtesten.

„Ich freue mich, dass die Stadtbücherei nun dieses tolle Jubiläum begehen kann und ich wünsche der städtischen Einrichtung auch in den nächsten Jahrzehnten viele begeisterte Leserinnen und Leser“, sagt Bürgermeister Manuel Friedrich. Auf große Feierlichkeiten wird aufgrund der Pandemie verzichtet, für den Herbst ist jedoch eine Lesung im Zuge des Jubiläums geplant.
 lur