Sechstklässler der Hohen Landesschule aus Hanau begeistern mit einem Poetry-Slam Tränen und Unterhaltung bei Schultheatertagen

Mit vollem Körpereinsatz begeisterten die Schüler der Bertha-von-Suttner-Schule das Publikum. Foto: znd

Hanau (znd) - Nach einer längeren Pause leitete Direktorin Sabine Schaetzke die erneut ins Leben gerufenen Hanauer Schultheatertage im Forum der Hohen Landesschule Hanau ein. Mit einem neuen, noch kreativeren, Konzept standen die Projektverantwortlichen Anne Schadt, Fachberaterin für Kulturelle Bildung, und Wolfgang Kischel vom Bereich Soziokultur im städtischen Fachbereich Kultur, in den Startlöchern.

„Wir haben darum gebeten, ein hervorragendes Konzept aber mit nur einem Drittel des Geldes auf die Beine zu stellen“, erläutert Beate Funck, Stadtverordnetenvorsteherin der Stadt Hanau. Fünf Schulen bewarben sich für eine Teilnahme an den Theatertagen und sicherten sich damit exklusive Übungsstunden mit renommierten Theaterpädagogen.

Seit Oktober arbeiteten die Großauheimer Lindenauschule, das Schlüchterner Ulrich-von-Hutten-Gymnasium, das Franziskaner Gymnasium Kreuzburg aus Großkrotzenburg, die Hohe Landesschule Hanau und die Bertha-von-Suttner-Schule aus Nidderau an ihren Darbietungen. Im Vordergrund stand die Bewältigung von Herausforderungen und der Auseinandersetzung mit der kreativen Arbeitsweise. „Es geht nicht um hochprofessionelle Darbietungen. Aus unsicheren Pubertierenden werden auf der Bühne hervorragende Persönlichkeiten “, bestätigt Beate Funck.

Als erstes präsentierte die sechste Klasse der Bertha-von-Suttner-Schule „Impro-Theater“, das sie sich mit Wolfgang Schramm erarbeitete. Mit kurzen Szenen unter dem Motto „Romantischer Stalker“, „der misslungene Valentinstag“ und „Mobbing mit Folgen“ griffen sie nicht nur lustige, sondern auch tiefergehende Themen in ihren Szenenbildern ohne Sprache auf.

Dominique Marci setzte dagegen ihr Augenmerk auf die Sprache. Die Schüler der sechsten Klasse der Hohen Landesschule Hanau beeindruckten das Publikum mit dem Poetry-Slam „Die Welt in uns. Wir in der Welt“. Mit berührenden Texten rüttelten die jungen Schüler die Zuschauer auf und forderten gegenseitige Rücksichtnahme.

Mit Themen wie dem Klimawandel, Krieg und die Rolle des männlichen Geschlechts berührten sie einige zu Tränen.

Nach der emotionalen Darbietung der Sechstklässler brachte der Kurs Darstellendes Spiel (DS) der Lindenauschule Großauheim unter der Leitung von Marco Schkoda Stimmung ins Forum. Nicht nur die „Geburt bis zum Tod in 60 Sekunden“, sondern auch ein Kuscheltiertanz waren Bestandteil des Objekttheaters „Dinge und anderes Zeug“.

Die Gruppe des Franziskanergymnasiums Kreuzburg Großkrotzenburg präsentierte „Short Cuts“ unter dem Thema „Erwachsenwerden“, worin sie sich mit reellen Problemen von Jugendlichen auseinandersetzten. Streitfragen innerhalb der Familien, Drogeneinfluss und die berufliche Zukunft wurden in einer szenischen Collage, die mit Hilfe von Benjamin Baumann erstellt wurde, thematisiert.

Den Schluss bildete der DS-Kurs des Schlüchterner Gymnasiums unter der Leitung von Raphael Kassner mit dem kurzen Stück „Generation 2000 Plus- Die Ziellosen?“ und der DS-Kurs der Hohen Landesschule Hanau mit „Das kalte Herz- Fame über Fam“ mit der Unterstützung von Stefanie Zellmann.

Der kontrastreiche und eindrucksvolle Abend der Hanauer Schultheatertage wurde musikalisch von Dominik Stipic, Schüler der Hohen Landesschule, abgerundet. Alle Gruppen bewiesen Mut zu kritischen Themen und überzeugten alle, dass Schultheater mehr kann, als man von ihm erwartet.

Fotos von den Schultheatertagen in unserer Bildergalerie.

Weitere Artikelbilder