SEF beginnt mit dem naturnahen Umbau des Sossenheimer Nidda-Wehres Die Nidda in Fluss bringen

Stadtrat Stefan Majer und SEF-Projektleiterin Stefanie Toth beim Spatenstich. Bild: Stadt Frankfurt/Stefan Cop/p

Sossenheim (red) – Stadtrat Stefan Majer und die Betriebsleiter der Stadtentwässerung (SEF), Andreas Hickmann und Karsten Jost, haben zusammen mit den Fachplanern und Projektbeteiligten den Spatenstich zur Renaturierung eines weiteren Teilabschnittes der Nidda vollzogen. Majer, Dezernent für Mobilität und Gesundheit, war es auch kurz vor seiner Verabschiedung in den Ruhestand wichtig, selber den Spaten in die Hand zu nehmen. Denn nicht nur das Radfahren, sondern auch die Renaturierung der Nidda hat er über viele Jahre aktiv unterstützt und vorangetrieben. Die Rückgewinnung des natürlichen Flusslaufes trage zu mehr Biodiversität und zur Anpassung an den Klimawandel bei, sagte Majer: „Das ist wichtig für ein gesundes Leben in unserer Stadt und erschließt für die Frankfurter ein weiteres Stück Naherholungsgebiet. Den Start zum Umbau des Sossenheimer Wehres noch in meiner Amtszeit zu begehen, ist mir ein besonderes Anliegen.“

„Es ist ein Baustein zum Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen“, wies der technische Betriebsleiter der SEF, Andreas Hickmann, auf die Bedeutung des Projekts hin. Karsten Jost, kaufmännischer Betriebsleiter des städtischen Unternehmens, ergänzte: „Als SEF tragen wir Sorge für die umweltschützende Ableitung und Reinigung des Abwassers und zugleich für die naturnahe Entwicklung und Unterhaltung der Gewässer im Stadtgebiet.“ Dass der Hochwasserschutz gewährleistet ist und die mittleren Grundwasserstände konstant bleiben, sei Grundlage der Planungen. Bei dem Umbau des Wehres gehe es darum, den Schutz des menschlichen Lebensraums und das naturnahe Ökosystem Gewässer miteinander in Einklang zu bringen. Hochwasserschutz und Artenvielfalt gehen so Hand in Hand.

Nun im Juli rollen die Bagger. Rund eineinhalb Jahre, also voraussichtlich bis Herbst 2024, dauern die Arbeiten. Die Planung sieht vor, das bestehende Wehr abzutragen und durch ein sogenanntes Streichwehr zu ersetzen, das die Nidda mit dem Grill’schen Altarm verbindet. Wo dieser flussabwärts wieder in die Nidda einmündet, werden die Wasserstände über eine Sohlrampe ausgeglichen. Auch die Altarme „Kellerseck“ und „Waldspitze“ werden angeschlossen.

Insgesamt werden drei neue Brücken für Spaziergänger und Radfahrer errichtet und rechtsseitig des Flusslaufes eine Fischtreppe angelegt. Das rund 500 Meter lange kanalisierte Teilstück der Nidda wird wieder zu einem dynamisch fließenden Gewässer, das mehr Lebens- und Rückzugsräume für Tiere und Pflanzen bereithält und den Menschen Erholung und in heißen Sommermonaten Kühlung bringt.

Während der Bauzeit wird eine Umleitung für Fahrradfahrer und Spaziergänger eingerichtet.