Besucher erleben Beringung von Wildvögeln Steinkauz-Gelege gedeiht prächtig

So sehen die jungen Steinkäuze aus. So langsam werden sie ihren Eltern immer ähnlicher. Foto: p

Rodgau (red) – Der Termin für die Beringung der Steinkäuze war seit einiger Zeit zwischen den Beteiligten vereinbart. Ausgerechnet an diesem Tag regnete es in Strömen. So kam es, dass die Beringer der kleinen Eulen, Alexander Zaigler aus Seligenstadt und Karl-Heinz Clever (Offenbach) mit Mund-Nase-Schutzmaske und Regenkleidung auf der Streuobstwiese im Osten Dudenhofens erschienen. Dazu gesellte sich auch eine kleine Gruppe von Besuchern, die aufgrund der Witterung ganz wetterfest den Weg ins Feld gefunden hatte.

Alexander Zaigler konnte auf der Dudenhöfer Streuobstwiese drei junge Steinkäuze aus der übel riechenden mit Kot und Nahrungsresten gefüllten Röhre bergen. Die jungen Zuschauer der Besuchergruppe durften die Vögel aus der Nähe betrachten und somit bei der Beringung Augenzeuge sein. Danach wurden die Tiere wieder in ihr gewohntes Heim gesetzt.

In der Gemarkung Rodgau gibt es elf Steinkauzreviere mit insgesamt 28 Niströhren. Diese künstlichen Bruthilfen werden in den nächsten Wochen nacheinander von den Ehrenamtlichen besucht, um die Vögel zu bergen und mit einem Ring zu versehen. Anhand der Ringnummer kann beim Auffinden, zum Beispiel nach dem Tod eines Vogels, von den Wissenschaftlern auf die Lebensgewohnheiten und auf die Wandergewohnheiten geschlossen werden.

Es gibt auf den Kulturwiesen in Rodgau zu wenige alte Bäume mit Astlöchern, in denen die Vögel ungestört brüten könnten, bedauert ein Streuobstwieseneigentümer. Für Altvögel ist es nicht leicht, Brachen und unvergiftete Äcker zu finden, um gesunde Nahrung für die Aufzucht der Jungen heranzutragen; dies ist in einer Region mit intensiver Landwirtschaft kaum möglich, so der Kommentar. So liegt die Sterblichkeit von Jungvögeln recht hoch. Die Naturschützer sind bemüht, dem Kauz das Schicksal von Kiebitz und Haubenlerche zu ersparen, die mittlerweile beide aus den Rodgauer Feldern verschwunden sind.