Deponie: Nachwuchs der Störche wurde gekennzeichnet Ringe für die Forschung

Bernd Zürn vom BUND (l.) hält den jungen Storch gut fest, während Klaus Hillerich den Ring anbringt. Foto: RMD

Main-Taunus-Kreis (red) – Die Beobachter konnten sich davon überzeugen, dass die Aktion weder für die Alttiere noch für den Nachwuchs wirklich ein Problem ist. Nur wenige Minuten, nachdem sich Klaus Hillerich mit dem Hubsteiger zurückgezogen hatte, reckten die Jungen schon wieder die Köpfe in die Höhe, und die Eltern landeten auf dem Horst, um Futter zu bringen. Die Rede ist von den Störchen im Deponiepark der Rhein-Main Deponie GmbH in Wicker. Wer auf der Straße zwischen Massenheim und Hochheim unterwegs ist, der kann die drei Horste sehen, die erstmals alle besetzt sind. Jeweils drei bis vier Junge ziehen die Elternpaare auf. Sie sind jetzt etwa drei Wochen alt – genau der richtige Zeitpunkt, um die Tiere zu beringen. Für Bernd Zürn vom BUND ist das kein neues Geschäft. Er hat vor mehr als 20 Jahren die Initiative zur Ansiedlung von Störchen in Wicker ergriffen und kümmert sich bis heute um die Tiere. Er organisierte auch den Termin mit Klaus Hillerich. Der ist ehrenamtlicher Vogelberinger der Vogelwarte Helgoland – eine von dreien in Deutschland, die sich wissenschaftlich mit den Störchen befassen. So groß die Freude bei Storchenfreunden über den Nachwuchs auch sein mag – das Storchenleben ist gefährlich. „Nur die Hälfte der Jungen überlebt die ersten zwölf Monate“, weiß Zürn. Welchen Risiken die Vögel ausgesetzt sind und wie man sie verringern kann, das wird auch mit Hilfe der Beringung der Jungen erforscht. Da geht es um Zugverhalten und Ortstreue, um Ansiedlungsmuster und Lebenserwartung. Zürn und Hillerich sind daher überzeugt, dass die Beringung der Vögel eine sinnvolle Sache ist. Hillerich macht das schon lange, man merkt ihm die Erfahrung an. Nur wenige Handgriffe und der Kunststoffring sitzt am Bein des Jungstorches. Aufgedruckt ist eine Nummer, mit deren Hilfe man in einem zentralen Register feststellen kann, wo und wann der Storch geboren und wo er schon gesichtet wurde.