Kontrolle der Steinkauzröhren Ein alter Bekannter

Die erste Begegnung mit einem Steinkauz war für Jakob Remsperger ein besonderes Erlebnis.

Flörsheim (red) – „Ich glaub’, da ist einer drin!“, verkündete Jakob Remsperger und ergänzte: „Vielleicht sind’s sogar zwei!“ Auf einer Leiter stehend leuchtete der Weilbacher Bäckermeister in eine Steinkauzröhre. Was er dort sah, übertraf auch die Erwartungen seines Mitstreiters Bernd Zürn vom Bund Umwelt und Naturschutz (BUND) Flörsheim: Tatsächlich kuschelten sich in der vom BUND seit vielen Jahren betreuten Röhre zwei erwachsene Steinkäuze.

Besonders erfreulich: Einer der beiden nachtaktiven Eulen trug einen „amtlichen Personalausweis“ mit sich: einen kleinen Alu-Ring mit den Angaben „GERMANIA Helgoland 4085629“. Unter diesen, weltweit nur ein einziges Mal vergebenen Angaben ist das Tier bei der „Staatlichen Vogelschutzwarte Helgoland“ registriert. Dort weiß man auch, wann, wo und von wem er als Jungvogel beringt wurde.

Bernd Zürn hat die Werte nach Helgoland gemeldet. Die „Akte 4085629“ wird dann dort um diese Angaben erweitert. Außerdem erhält Zürn von dort die „Stammdaten“ des Tieres, nämlich Ort und Tag der Beringung sowie den Namen des Beringers.

Auf Bitten der Unteren Naturschutzbehörde des Main-Taunus-Kreises kontrollieren die BUND-Aktiven regelmäßig ihre rund drei Dutzend Steinkauzröhren in den Gemarkungen Flörsheim, Weilbach und Wicker. In diesem Jahr war Jakob Remsperger erstmals mit dabei. Erstes Ziel: die sogenannten „Seelöcher“ in Flörsheim. Dort war an einem Apfelbaum ein Ast abgebrochen. Leider mitsamt einer Steinkauzröhre. Die wurde dabei total zerstört. Nach knapp einer Stunde hatte das Duo eine neue, von Zürn gebaute Röhre fachgerecht am Baum befestigt.

Die abschließend kontrollierten vier Röhren im Bereich „Jüdischer Friedhof“ waren – leider – alle leer. Für Zürn etwas enttäuschend, denn zwei dieser Behausungen waren seit vielen Jahren recht gut angenommen worden.