Kleines Land mit großer Kultur Georgien stellt Rahmenprogramm im DAM vor

Im Podium (von links) : Ana Kordzaia-Samadaschwili, Juergen Boos, Mikheil Giorgadze, Medea Metreveli und George Bokhua. Foto: Faure

Sachsenhausen (jf) – Im Deutschen Architekturmuseum (DAM) stellte Georgien das Rahmenprogramm anlässlich des Ehrengastauftritts zur diesjährigen Frankfurter Buchmesse (10. bis 14. Oktober) vor.

Zur Einstimmung war ein Film über das berühmte georgische Alphabet zu sehen. Hausherr Peter Cachola Schmal begrüßte die Medienvertreter und machte auf die Ausstellung „Hybrid Tbilisi – Betrachtungen zur Architektur in Georgien“, die vom 28. September 2018 bis zum 13. Januar 2019 zu sehen sein wird, aufmerksam. Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse, bemerkte: „In den letzten Jahren haben sich viele Verbindungen zwischen Frankfurt und Georgien entwickelt, und in dem Land zwischen Europa und Asien hat sich viel verändert. Literatur ist das beste Mittel, um ein Land kennenzulernen.“

Mikheil Giorgadze, Minister für Kultur und Sport in Georgien und Leiter des Ehrengast-Projekts, unterstrich: „Wir freuen uns auf Oktober, um die große Geschichte und Kultur Georgiens zeigen zu können.“ Frauen spielten eine große Rolle im öffentlichen Leben, Giorgadze erinnerte an den (weiblichen) „König Tamar“, der (die) Ende des zwölften und Anfang des 13. Jahrhunderts herrschte und beliebt war.

Friedliches Miteinander verschiedener Religionen

In Georgien gäbe es schon immer ein friedliches Nebeneinander verschiedener Religionen. „Unsere Sprache mag ein bisschen fremd und ungewohnt klingen, aber das georgische Alphabet ist Weltkulturerbe“, sagte der Minister und verwies auf das Ehrengast-Motto: „Georgia – Made by Characters“.2018 werde Georgien in Deutschland mit etwa 100 Kulturveranstaltungen – Theater, Musik, Filme und Ausstellungen – in acht Städten präsent sein.

In Frankfurt verwandelt sich beispielsweise das Atelierhaus in der Schwedlerstraße vom 14. September bis 14. Oktober in ein Zentrum georgischer Kunst und Kultur und hält auch kulinarische Spezialitäten bereit. Über das Filmland Georgien können Interessierte vom 3. bis zum 31. Oktober mehr erfahren. Dem Theater widmet sich das Künstlerhaus Mousonturm vom 2. bis zum 12. Oktober. „Medeas Liebe und die Jagd nach dem Goldenen Vlies“ heißt die Ausstellung im Liebieghaus, die vom 5. Oktober bis zum 10. Februar 2019 zu sehen sein wird.

Videoarbeiten, Fotografien, Zeichnungen und Designobjekte bewundern

Im Museum Angewandte Kunst kann der Besucher unter dem Titel „Lara protects me“ Videoarbeiten, Fotografien, Zeichnungen und Designobjekte bewundern, gesammelt von Kuratorin Mahret Kupka auf ihrer Reise durch das etwa 70.000 Quadratkilometer große Land mit 3,7 Millionen Einwohnern. Schon im August präsentieren sich georgische Künstler auf dem Museumsuferfest. Außerdem werden Speisen und Getränke aus dem Land zwischen Russland, der Türkei und Aserbaidschan angeboten.

Nach der Programmvorstellung sprachen die Autorin, Übersetzerin und Kulturjournalistin Ana Kordzaia-Samadaschwili und Juergen Boos miteinander. „Wir sind zwar etwa eine Generation, aber wurden sehr unterschiedlich sozialisiert“, schickte der Messedirektor voran und wollte etwas über die Beziehung der Autorin zu Frankfurt wissen. Sie sagte: „1997 war ich zum ersten Mal auf der Frankfurter Buchmesse. Mein Kollege und ich spielten, wie es wäre, wenn Georgien Gastland wäre. Das war damals unvorstellbar. Und jetzt ist es tatsächlich so und ein Stückchen Glück für mich.“