Tag der offenen Tür in der Feuerwache Besucher dürfen einmal selbst ein Feuerwehrmann sein

Mitglieder der Jugendfeuerwehr bewiesen beim Tag der Offenen Tür ihr Können bei der Brandbekämpfung und hatten das Feuer unter dem Beifall des zahlreichen Publikums schnell unter Kontrolle. Foto: Dreger

Dietzenbach (sd) – Eine Ahnung davon, wie sich Feuerwehrleute fühlen, wenn sie ohne etwas zu sehen, eine Person retten müssen erlebt Jakob Doetsch, der sich in Vollmontur, mit Atemschutzmaske und sogenannter Verdunkelungsscheibe vor dem Visier, auf eine Teststrecke begibt. „Das war echt interessant, ohne Sicht die Strecke zu bewältigen“, sagt er. „Und ganz schön warm ist es auch unter der Atemschutzmaske“, fügt er an. Die hilflose Person, in Form eines Dummys, hat er sicher gerettet. „Das hat er wirklich gut und sehr schnell gemacht“, lobt Feuerwehrmann Steffen Gaubatz.

Die Freiwillige Feuerwehr Dietzenbach hatte für den vergangenen Samstag zum Tag der offenen Tür in ihre Feuerwache an der Rodgaustraße eingeladen, wo neben den Brandschützern der Kreisstadt auch der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) seine Fahrzeuge und Gerätewagen vorstellte.

Auch eine Rettungshundestaffel des DRK Kreisverbandes Offenbach war vor Ort und zeigte verschiedene Einsatzgebiete, auf die die Vierbeiner trainiert sind.

„Der Lauf über eine liegende Leiter etwa gehört alleine von der Koordination der vier Pfoten her zu einer der schwierigsten Aufgaben für die Tiere“, wurde den Zuschauern dabei erklärt.

Aufgeregt läuft der kleine Joris zwischen den Einsatzfahrzeugen umher. Seine Augen leuchten, als er zusammen mit Papa Christian die aufgestellten Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeuge bestaunt. „Die sind so riesig, im Fernsehen sehen die nicht so groß aus“, sagt der Sechsjährige begeistert.

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Nebenan, in der Fahrzeughalle, wurden die Besucher mit Kuchen, Würstchen und Burgern verköstigt und die kleinsten Besucher ließen sich bunt schminken, vergnügten sich im großen Sandkasten oder drehten eine Runde auf dem Bobby-Car- Parcours.

Beim Vortrag „Brandschutz im Haushalt“ war t nicht alleine Zusehen angesagt. Mit Hilfe einer Dose Löschspray hatte die sechsjährige Louisa, gemeinsam mit ihrem Papa Carsten, einen Entstehungsbrand an einem Sofa schnell im Griff. Danach demonstrierte Feuerwehrmann Matthias Marx, was passiert, wenn man brennendes Fett versucht mit Wasser zu löschen. Ein Knall, und die Zuschauer zuckten vor der riesigen Stichflamme zusammen. „Auch dafür eignet sich das Löschspray bestens“ sagte Marx.

Heiß wurde es auch weiter hinten im Hof. Meter hohe Flammen schlugen aus einem Holzhaufen, Sirenen heulten auf und ein Einsatzfahrzeug brauste um die Ecke. Die Mitglieder der Jugendfeuerwehr bewiesen ihr Können bei der Brandbekämpfung und hatten das Feuer unter dem Beifall des großen Publikums schnell unter Kontrolle.

„Es ist richtig viel los heute“, freute sich Feuerwehr-Pressesprecher Oliver Schuster, der gemeinsam mit seinen Kameraden an diesem Tag viele Fragen rund um die Arbeit der Ehrenamtlichen Helfer beantworten konnte.

Wie eine verletzte Person aus einem verunfallten Fahrzeug befreit wird, war Teil einer weiteren Übung. Während sich Helfer des DRK noch im Fahrzeug um den Verletzten kümmerten, verschafften sich die Feuerwehrleute mit Rettungsschere und Spreizer Zugang zum Wageninnern, um den Fahrer zu befreien.

Bei einer anschließenden Modenschau präsentierten die Brandschützer etwa mit speziellem Hitzeschutzmantel oder dem Chemieschutzanzug einen Querschnitt durch ihre Einsatzkleidung, bevor der Tag bei der „Fire-Abend-Party“ mit DJ Youngerman seinen Abschluss fand.