Steiner-Schüler auf Kunstfahrt in der Toskana Grenzerfahrungen und gesellschaftskritische Fragen

Für vierzig Schüler der Rudolf-Steiner-Schule hat das neue Schuljahr mit einer zwölftägigen Kunstfahrt in den toskanischen Nationalpark Casentino begonnen. Die Ergebnisse der diversen Kuntsprojekte, die auf dem Plan standen, stellten sie unlängstin der Schule an der Vogelhecke 1 gemeinsam ihren Eltern und Lehrern vor. Foto: Dreger

Dietzenbach (zsd) – Für vierzig Schüler der Rudolf-Steiner-Schule hat das neue Schuljahr mit einer zwölftägigen Kunstfahrt in den toskanischen Nationalpark Casentino begonnen. Verschiedene Kunstprojekte standen dabei auf dem „Stundenplan“.

Die Ergebnisse stellten sie unlängst in der Schule An der Vogelhecke 1 gemeinsam ihren Eltern und Lehrern vor.

„Diese Reise ist schon Tradition für die zwölfte Jahrgangsstufe“, sagt Kunstlehrerin Monika Wilimzig. Für das Ziel der Fahrt, mit unterschiedlichen Projekten in die verschiedenen Kunstrichtungen wie Malerei, Fotografie oder Landart und Performance einzutauchen, sei die Gegend um Florenz als „geschichtliche Quelle der Neuzeit“ geradezu prädestiniert, erläutert Wilimzig und lobt die Vielfalt der entstandenen Arbeiten.

„Bisher habe ich immer nur mit dem iPhone fotografiert“, sagt Chantal Möser. „Mit einer Spiegelreflexkamera zu arbeiten ist schon was anderes, und es macht richtig Spaß“. Das Verstehen der Kameratechnik, ein Auge für die richtige Bildkomposition und das Spiel mit Licht und Schatten stand für die Mitglieder des Fotoprojektes auf dem Programm. „Künstlerisch hatten wir freie Hand“, erzählt Möser. „Da konnten wir uns richtig austoben“. Die richtige Kameraeinstellung zu finden sei nicht immer einfach gewesen, erklärt Alexander Trippel. Mit den Ergebnissen - etwa großformatigen Porträtfotografien - zeigt er sich dennoch voll zufrieden. „Das hat mich bei meinem Hobby, dem Fotografieren, definitiv weiter gebracht“, sagt der 18-jährige.

Pinsel und Farben waren das Werkzeug von Luc Rechenbach, der sich im Malprojekt mit der Landschaft auseinandersetzte. „Ich wollte die Malerei einfach mal ausprobieren“, sagt er. Von mit Bleistift gezeichnetem Realismus über den Expressionismus bis zu abstrakten Aquarellen reichen die Abbildungen Toskanischer Bäume und Florentinischer Brücken. „Faszinierend, was hier erschaffen wurde“, freut sich eine Besucherin. Das Malen in der Natur sei richtig entspannend gewesen, erzählt Rechenbach. Die Ergebnisse seiner Arbeit sieht er geteilt. „Es ist nicht alles so geworden wie erhofft, aber es war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung“.

Sich mit Emotionen auseinanderzusetzen, sie zu zeigen, zu begreifen und im Bild oder Film festzuhalten waren ebenso Aufgaben der Landart- und Performancegruppe, wie sich eigenen Grenzerfahrungen oder gesellschaftskritischen Fragen zu stellen. „Was ist eigentlich normal und wer bestimmt das überhaupt?“. Die Erfahrung sich körperlich auszudrücken hat Carina Voss dabei gereizt. „Wir haben es geschafft echte Emotionen in uns zu wecken, das war schon was besonderes“. Sich zu verwandeln und selbst mal von einer anderen Seite kennen zu lernen, könne sie nur jedem empfehlen, sagt die 17-jährige.

Eine tolle Reise mit vielen Eindrücken sei es gewesen, resümiert Möser abschließend. „Ich glaube ich spreche für alle, wenn ich sage, dass wir noch lange an diese Zeit denken werden“.