Musik und Malerei berühren ohne Worte Drei Fechenheimer bereiten sich auf Vernissage in Dreieich vor

Drei Fechenheimer Künstler machen gemeinsame Sache: Zur Eröffnung ihrer Ausstellung „Vielschichtig“ in Dreieich hat Gabriele Bechtel-Scholz (links) Günter Krause-Friebertshäuser und Brigitte Friebertshäuser gebeten, Klezmer-Musik zu spielen. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Die Malerei und die Musik haben vieles gemeinsam. Beide berühren den Betrachter beziehungsweise den Zuhörer unmittelbar. Manchmal reichen ein paar Klänge und Farben, um seinen Emotionen Ausdruck zu verleihen, wenn die Worte fehlen. So empfinden es drei Künstler aus Fechenheim, die bei der Vernissage zur Ausstellung „Vielschichtig“ am 11. November in Dreieich zu erleben sein werden.

Gabriele Bechtel-Scholz wird Acrylmalerei und Collage präsentieren, während Brigitte Friebertshäuser und Günter Krause-Friebertshäuser Klezmermusik spielen werden.

Gabriele Bechtel-Scholz ist über ihr Studium der Erziehungswissenschaften mit Schwerpunkt Kunstpädagogik zur Malerei gekommen. Ihre Diplomarbeit befasste sich mit Kunst als therapeutische Möglichkeit. „Ich habe mit behinderten Kindern gearbeitet, die über die Malerei einen Weg fanden, ihre Gefühle auszudrücken“, erklärt die Künstlerin. „Farben spielen dabei eine große Rolle“, betont sie.

Farben und Figuren

In ihren großformatigen Arbeiten lässt sie auch stets die Farben sprechen. Außerdem arbeitet sie oft verschiedene Materialien in ihre Bilder ein, wie Rinde, Seidenpapier, leuchtende Airbrush-Farben oder Rost. „Ich liebe Rost“, schwärmt Bechtel-Scholz. Außerdem male sie gerne Figuren. Für ihr Bild „Drei Schönheiten“ habe sie eine Kupfergrundierung verwendet, die die Eigenschaft hat, aufzureißen und auseinanderzulaufen. „Bis vier Uhr früh habe ich das Bild bewacht, damit die Figuren nicht verlaufen“, sagt sie. Generell arbeite sie lange an einem Werk. Das Bild „Höhle“ habe anderthalb Jahre in Anspruch genommen. „Es dauert so lange, bis ich weiß, dass es fertig ist“, erklärt Bechtel-Scholz. Bei Gemälden wie „Höhle“ sei es ihr Ziel, die Stimmung, die sie auf Reisen hatte, auch mit dem Bild hervorzurufen.

Dass die beiden Musiker Brigitte Friebertshäuser und Günter Krause-Friebertshäuser bei der Vernissage spielen, sei ihr Herzenswunsch gewesen. „Ich habe die beiden Klezmermusik spielen gehört und sofort gewusst: Die Musik passt zu meinen Bildern“, berichtet Bechtel-Scholz.

Ausstellung vom 11. November bis 31. Januar

Brigitte Friebertshäuser wird bei der Veranstaltung am Akkordeon zu hören sein, während Günter Krause-Friebertshäuser Saxophon spielen und zudem auch singen wird. Obwohl die beiden schon seit mehr als 20 Jahren verheiratet sind und sich auch über die Musik - beim gemeinsamen Chorgesang - kennengelernt haben, musizieren sie erst seit rund fünf Jahren als Duo zusammen. „Klezmer hat eine ganz eigene Harmonik, die in unserer westlichen Musik wenig bekannt ist“, erläutert Günter Krause-Friebertshäuser und seine Frau ergänzt: „Für manche Ohren klingt die Musik manchmal etwas schräg, weil sie einen leicht orientalischen Klang hat. Ursprünglich kommt diese Musik aus Moldawien, Ostpolen und der Ukraine, wo sie von deutschen Juden, die dorthin im 16. Jahrhundert ausgewandert sind, gespielt wurde.“ Besonders reizvoll ist für das Duo, dass die Stimmungsbandbreite der Musik von tieftraurig bis jubilierend reiche.

Die Ausstellung „Vielschichtig“ wird von 11. November bis 31. Januar 2017 in der Begegnungsstätte des Diakonischen Werks Winkelsmühle, An der Winkelsmühle 5, in Dreieich zu sehen sein. Die Vernissage am 11. November beginnt um 19 Uhr. Die Öffnungszeiten der Ausstellung sind Montag bis Freitag von neun bis 12.30 Uhr und 15 bis 17 Uhr. Empfehlenswert ist eine telefonische Rücksprache unter Telefon 06103 987516. Wer sich einen Vorgeschmack auf die Ausstellung holen möchte, kann sich in Fechenheim bei „Bücher vor Ort“, Martin-Böff-Gasse 2, schon einmal ein Gemälde von Gabriele Bechtel-Scholz anschauen.