Freizeitgestaltung rund um bewegte Bilder 45 Jahre Film- und Videoclub Dreieich

Die Clubmitglieder (von links nach rechts): Manfred Freidhof, Karl Weber, Peter Oelke, Monika Groeneveld, Manfred Müller, Werner Orth, Gerhard Petroll und Theodor Eichhorn. Treffpunkt ist zweimal im Monat am langen Tisch im „Haus Falltorweg“, Falltorweg 2, in Buchschlag. Foto: Greschner

Dreieich (gre) – „Haus der Generationen“ – Diesen Namen trägt das Haus Falltorweg in Dreieich. Das gemütliche Erdgeschoss der Jugendstilvilla wird für jeden ersten und dritten Donnerstagabend im Monat zum Treffpunkt des Film- und Videoclubs Dreieich, der vor kurzem das 45-jährige Bestehen feierte.

Am langen Tisch kommen die 14 Mitglieder regelmäßig zusammen, um selbst angefertigte Filme zu präsentieren und ihre Projekte durch die konstruktive Kritik der Clubkollegen qualitativ auf die nächsthöhere Stufe zu bringen. Auch dienen die Treffen dem Erfahrungsaustausch mit Bearbeitungsprogrammen und Geräten, die sich im Laufe der Zeit stark verändert haben: „Filmkameras werden immer kompakter und besser“, erklären die Mitglieder des Clubs.

Zusätzlich stehen ab und an auch Workshops auf der Tagesordnung. Manfred Freidhof, der seit 39 Jahren dabei ist, führt mit seinen Clubkollegen aktuell einen Workshop zum Thema „Nachvertonung” durch, der sich über drei bis vier Abende erstreckt. Das Ziel ist es, auf möglichst schnelle und simple Weise einen Kommentar aufzunehmen, der anschließend unter ein Video gelegt und mit dem Schnittprogramm weiterverarbeitet werden kann. Dafür werden unterschiedliche Mikrofonarten, wie beispielsweise Kondensator- und dynamisches Mikrofon, getestet. Freidhof weist dem Kommentar eine große Funktion zu: „Ein Kommentar ist für einen guten Film notwendig und für einen engagierten Filmemacher Ehrensache.“

Auch für die Filme von Gründungsmitglied Theodor Eichhorn, der sich auf die Vogelbeobachtung spezialisiert hat, sind Kommentare essentiell, um das Verhalten der Vögel in ihren natürlichen Lebensräumen zu erläutern.

In vielen Fällen arbeiten die Clubmitglieder alleine an ihren Aufnahmen. Manchmal übernehmen sie jedoch auch gemeinschaftlich Projekte wie beispielsweise bei der Erstellung des Films „Fünf Orte – eine Stadt: Dreieich, historisch – modern – liebenswert“ aus den Jahren 2011 und 2012. Für den 78-minütigen Film waren insgesamt sieben Mitglieder des Clubs im Einsatz. Zwei von ihnen filmten sogar aus Hubschraubern heraus, um Aufnahmen der fünf Stadtteile aus der Vogelperspektive zeigen zu können: „Bei ausgeschraubten Türen mussten wir die Kameras heraushalten und aufpassen, dass wir sie nicht vor Angst fallen ließen“, erinnern sie sich. Bis heute wurden 1.700 Kopien des Films gegen eine Spende für den Dreieicher Verein Bürgerhilfe abgegeben.

Jedes Jahr steht ein interner Clubwettbewerb an, bei dem die Mitglieder Beiträge von maximal 20 Minuten Länge einreichen können. Externe Juroren aus befreundeten Clubs bewerten die Filme und zeichnen die besten Projekte aus. Diese werden auch am öffentlichen Filmabend gezeigt, der jährlich im Herbst ist. Im vergangenen Jahr wurden neun Filme, darunter beispielsweise der Reisebericht „Ein Tag in Krakaus Altstadt“ oder auch der Naturfilm „Bingenheimer Ried“, gezeigt.

In diesem Jahr findet der öffentliche Filmabend am 7. November im Bürgerhausaaal in Sprendlingen statt. Auch ein Film zur 300. Sprendlinger Kerb, die die Mitglieder im August dokumentierten, soll dann zu sehen sein.

Die Geselligkeit kommt im Film- und Videoclub Dreieich ebenfalls nicht zu kurz: Bei besonderen Anlässen sind die Partner dabei. So verbinden die Mitglieder den Clubwettbewerb mit einer gemütlichen Kaffeetafel und die befreundeten Filmclubs aus Kelsterbach, Neu-Isenburg, Offenbach und Wiesbaden werden bei ihren Besuchen bewirtet. Der jährliche Ausflug gehört ebenso zum geselligen Teil des Clublebens. Im vergangenen Jahr reisten die Mitglieder zum Kasseler Schloss und zum Edersee: „Wir haben den Edersee fast ganz ohne Wasser gesehen“, erinnert sich Clubleiter Werner Orth.

Der Film- und Videoclub Dreieich ist jederzeit für neue Mitglieder offen. Profi-Equipment wird nicht erwartet: „Heutzutage sind selbst Videos, die von Handykameras aufgenommen werden, von guter Qualität.“

Wer mehr über den Dreieicher Club erfahren möchte, findet auf der Internetseite www.youtube.de unter der Eingabe von „Film- und Videoclub Dreieich“ einen Informationsfilm der potentiellen Clubkollegen.