Während der Kerb – im September 1948 – hat es gefunkt. „Beim Tanzen in der KSV-Halle“, erinnert sich Heinz Müller lächelnd, „mir hat einfach alles an ihr gefallen“, gibt der eiserne Ehemann zu. Und sie? „Ich fand ihn lustig – es war Liebe auf den ersten Blick“, sagt auch seine Braut Elisabeth. Sie haben noch drei Jahre gewartet, bevor sie sich am 8. September 1951 trauten. Vier Jahre später schon zogen sie in das gemeinsame Haus an der Philippseicher Straße, in dem sie heute noch leben. Im oberen Stockwerk lebt die gemeinsame Tochter mit ihrer Familie, die Enkelin macht das Familienglück perfekt.
Gibt es auch mal Wolken am Himmel, nach so vielen Jahren Ehe? „Es waren 65 Jahre Sonnenschein, Regen und manchmal auch ein Gewitter“, verrät Heinz Müller augenzwinkernd. Das Geheimnis der langlebigen Liebe ist, dass sich das Ehepaar schnell wieder verträgt, wenn es eben mal gewittert hat: „Am nächsten Tag, ach was, schon in der nächsten Stunde ist es schon wieder vergessen“, betont Elisabeth Müller.
Beruflich war der heute 87-Jährige gelernter Feintäschner und arbeitete später in einer Druckerei. Seine Frau war gelernte Näherin und fing später als Bürokraft bei Dupont an. In der Freizeit waren die Müllers eng verbunden mit der Vereinswelt in Götzenhain. Heinz gehört zu den Gründungsvätern der Karneval-Abteilung der SG Götzenhain, und Elisabeth stand jahrelang in der Bütt‘. Heinz Müller hat 47 Jahre gesungen, erst im SGG Chor, später beim Sängerkranz in Dreieichenhain. Früher haben die beiden gemeinsam viele Reisen unternommen, waren zum Ski fahren im Ötztal, später zum Wandern im Bayrischen Wald. Dafür fehlt den beiden Senioren inzwischen ein bisschen die Kraft. Aber der besondere Hochzeitstag wird natürlich ordentlich gefeiert: Zuhause mit einem Tag der offenen Tür.