Severin und Elfriede Gutjahr sind seit 65 Jahren verheiratet Beim Fastnachtsball hat’s einst gefunkt

Ihre Eiserne Hochzeit haben Elfriede und Severin Gutjahr in der vergangenen Woche in Heusenstamm gefeiert. Zu den Gratulanten gehörte die Stadträtin Barbara Horn. Sie überbrachte die Glückwünsche der Stadt, des Landrats Oliver Quilling und des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier. Foto: agk

Heusenstamm (red) – Ein selten gewordenes Ehejubiläum konnten Elfriede und Severin Gutjahr in der vergangenen Woche feiern - die Eiserne Hochzeit. Das heißt die beiden Heusenstammer sind seit 65 Jahren verheiratet.

1950 haben sich die beiden in Neu-Isenburg kennengelernt. Severin Gutjahr, in Heusenstamm eher unter seinem Spitznamen Sepp bekannt, hatte dort eine Stelle als Schreiner. Elfriede Gutjahr hat dort Näherin gelernt. Ihre Arbeitsstellen lagen nicht weit voneinander entfernt. Und so liefen sie sich in der Mittagspause immer mal wieder über den Weg. Eines Tages hat er sich ein Herz gefasst und sie zu einem Fastnachtsball eingeladen. Und da hat’s gleich gefunkt.

Ob sie gleich wussten, dass sie zusammen bleiben wollen? „Darüber haben wir eigentlich nie nachgedacht“, erinnert sich Elfriede Gutjahr. Das sei irgendwie klar gewesen. Zwei Jahre später haben sie sich verlobt und im selben Jahr dann auch geheiratet.

Severin Gutjahr stammt aus Mainz. Als er vier Jahre alt war, ist die Familie nach Dreieichenhain gezogen. Dort ist er aufgewachsen und zur Schule gegangen. Gelernt hat er Bau- und Möbelschreiner. Von 1960 an hat der heute 85-Jährige als Kraftfahrer gearbeitet. Das hat ihn und seine Familie dann auch nach Heusenstamm gebracht. Denn bei der Stadt hat er im Jahr 1977 eine Stelle als Kraftfahrer angetreten.

Elfriede Gutjahr ist in Sprendlingen aufgewachsen. Nach ihrer Ausbildung zur Näherin hat sie noch eine Weile als solche gearbeitet. Nach der Hochzeit stand dann die Familie im Mittelpunkt ihrer Tätigkeiten.

Drei Kinder kamen zur Welt, zunächst die Töchter Anneliese und Ursula, etwas später Sohn Andreas. Heute freuen sie sich über ihre drei Enkel Alexander, Maike und Melina. Und sogar schon über zwei Urenkel. Die Töchter sind übrigens mit Edwin und Heinz verheiratet, einem Zwillingspaar. Andreas’ Frau Heike ist vor allem Vereinsvertretern in der Schlossstadt als Mitarbeiterin des Kulturamts bekannt.

Untrennbar ist der Name Gutjahr mit der Feuerwehr verbunden. Schon 1948 ist Severin Gutjahr in die Freiwillige Feuerwehr Dreieichenhain eingetreten. „Ich habe immer gern anderen geholfen“, sagt er. Da sei es naheliegend gewesen, zur Feuerwehr zu gehen. Als die Familie 1963 in Heusenstamm eine Wohnung gefunden hat – in Dreieichenhain gab es keine passende – war der Wechsel zu den Brandschützern der Schlossstadt selbstverständlich.

Ein Jahr lang war Severin Gutjahr stellvertretender Stadtbrandinspektor, fünf Jahre lang Wehrführer. Weitere zehn Jahre war er Vorsitzender des Fördervereins der Heusenstammer Brandschützer. Und als Pensionär hat er über viele Jahre die Interessen der Alters- und Ehrenabteilung im Vorstand vertreten.

Geteilt hat das Jubelpaar die Leidenschaft für das Reisen. Vor allem Fernreisen haben sie gern gemacht, auch mit dem Schiff. Unter anderem Thailand, die Malediven, Mexiko, die Dominikanische Republik und, erst im vergangenen Jahr, Dubai und andere arabische Länder haben sie besucht. Nur den Wunsch, Bali zu bereisen, konnten sie sich nicht erfüllen.

Zu den Gratulanten gehörte die Stadträtin Barbara Horn. Sie überbrachte die Glückwünsche der Stadt, des Landrats Oliver Quilling und des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier.