Stadtfotograf Michael Häfner stellt im Bürgerhaus aus Glücksfall für Dreieich

Was für eine Dynamik: Das

Dreieich – Als Bürgermeister Martin Burlon und Stadtverordnetenvorsteherin Bettina Schmitt mit der Idee an Michael Häfner herantraten, Dreieicher Stadtfotograf zu werden, fand der Sprendlinger sofort Gefallen an dem Projekt. Der 68-Jährige wirft seinen ganz subjektiven Blick auf die fünf Stadtteile, ihre Menschen, auf sichtbare oder versteckte Orte – mit Vorliebe abseits des offiziellen Geschehens. Bislang hat der Beinahe-Ruheständler etwa 50 Bildergalerien mit Stadtimpressionen veröffentlicht. Alle Fotos sind unter dreieich. de zu sehen.

Häfner geht fast nie ohne Kamera aus dem Haus, sein Archiv ist ein lokalhistorischer Schatz. Vor allem Sprendlingen und Dreieichenhain kennt er wie seine Westentasche. Einen klitzekleinen Teil aus seinem Fundus präsentiert er nun in einer Ausstellung mit dem Titel „Dreieich in Motion“, also Dreieich in Bewegung. Die Schau mit 23 Aufnahmen wird am Sonntag, 24. April, im Bürgerhaus eröffnet. Es geht um dynamische Momente, wie das Foto oben beweist. Dabei lässt der Fotokünstler auch mal die Grenzen zwischen Fotodokumentation und Malerei verschwimmen. Panoramabilder der fünf Dreieicher Stadtteile runden die Ausstellung ab, die bis 13. Mai dauert. Bei seinen Spaziergängen fotografiert Häfner gerne in der Natur, er ist aber auch Chronist der Sprendlinger Kerb und begleitet die Handballer der HSG Dreieich mit der Kamera. Unvergessen ist die Ausstellung im Bürgerhaus, mit der Häfner die 300. Sprendlinger Kerb dokumentierte.

Das Talent fürs Kreative wurde ihm in die Wiege gelegt. Häfner wurde, wie er erzählt, 1953 als Sohn eines malerisch begabten Orthopädie-Schuhmachermeisters geboren. Mit seiner Frau lebt der gebürtige Dreieichenhainer schon lange in Sprendlingen. Das Paar hat zwei erwachsene Kinder. Häfner absolvierte nach der Schule eine Ausbildung zum Farblithografen, eine Branche, die sich über die Jahre stetig und rasant weiterentwickelte. Längst sind Text- und Bildbearbeitung im digitalen Zeitalter angekommen. „Es war spannend, immer aktuell zu bleiben, zu lernen und sich weiterzubilden. Aus mir wurde ein Mediengestalter und ich hatte das Glück, das Hobby Fotografie zum Teil meines Berufs machen zu können.“

Die bevorstehende Ausstellung war eigentlich schon für Ende 2021 geplant, aber Corona machte diesem Vorhaben einen Strich durch die Rechnung. Die Eröffnung ist um 11.30 Uhr, beim anschließenden Umtrunk unterhält das Duo Buskers Deluxe mit Swing- und Popmelodien. Die Besucher werden gebeten, eine medizinische Maske zu tragen und auf Abstand zu achten. Die Fotografien der In-Motion-Reihe können übrigens gegen Höchstgebot erstanden werden, der Einstiegspreis liegt bei 100 Euro pro Bild. Der Erlös aus der Aktion geht an die städtische Ukrainehilfe.
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