Immer wieder gern bei den Burgfestspielen Stefan Gwildis: „Was für eine geile Kulisse“ in Dreieich

Stefan Gwildis begeisterte das Publikum im Dreieichenhainer Burggarten restlos. Im Anschluss gab er auch noch etliche Autogramme. Foto: col

Dreieich (col) – Stefan Gwildis rockte die Bühne der Dreieicher Burgfestspiele. Mehr als zweieinhalb Stunden holte der Sänger mit seinem abwechslungsreichen Soul, Pop, Jazz und Liedermachersound alles aus sich – aber auch aus dem Publikum – heraus.

Bei schönstem Sommerwetter waren die Besucher am vergangenen Samstag glänzend gelaunt und stiegen von der ersten Sekunde auf den motivierten Künstler ein. Ob sie singen, klatschen oder gar aufstehen und mittanzen sollten – die Gwildis-Fans waren für alles zu haben.

Der 57 Jahre alte Hamburger war schon des Öfteren zu Gast auf der Dreieicher Naturbühne und kam offensichtlich mit einem guten Gefühl zurück. Nach Lied eins „Poller hocken“ suchte er auch den direkten Kontakt, fragte die Leute, wo sie herkommen und blieb nach dem kurzen Gespräch mit Gerda aus Dietzenbach fasziniert auf der Treppe stehen und brachte mit Blick auf die in der Abendsonne beinahe leuchtende Bühne nur noch „Was für eine geile Kulisse“ heraus.

Loblied auf die Heimat

Immer wieder steht in den Liedern von Gwildis seine Heimatstadt Hamburg im Mittelpunkt, die Elbe die Schanze, der Hafen oder das Meer. Er macht auch vor Sylt und der Sansibar nicht Halt, in dem er mit „Nö“ die Wiese vom Friesen besingt, die es eben auch mit Geld nicht zu kaufen gibt. Mit dem „Doppelhaushälftenherz“ gibt er als Bofrost-Fahrer den „Speckgürtelfrauenversteher“ zum Besten. „Wie kriegt man das hin mit den zehn Geboten und der Scharia, wenn man so verknallt ist wie Paul und Alia?“ fragt er singend in die Runde und hat auch eine Antwort parat: „Eine Handvoll Liebe, zwei Becher randvoll mit Respekt, drei gehäufte Löffel Toleranz mit Geduld wird abgeschmeckt.“

Aber es sind nicht nur die leichten Sommerabendlieder, die der Musiker in Dreieichenhain auf die Bühne bringt. Er fragt auch nach den wichtigen Fragen: Mit „Wo wir hingehen“ besingt er was uns wohl nach dem Tod erwartet und in dem Lied „In meiner Kathedrale“ geht es um den Abschied der flügge werdenenden Kinder, die Zuhause eben immer einen Platz behalten.

Stehende Ovationen

Schon fast um 23 Uhr gab es dann nach einem fulminanten Finale stehende Ovationen, nicht enden wollender Applaus und ganz viel Jubel für Stefan Gwildis im Burggarten in Dreieichenhain. Neben einem grandiosen Künstler lebte der so gelungene Abend auch von sehr guten Musikern, die Gwildis auf seiner Sommertour begleiten. Im Anschluss nahm er sich noch viel Zeit für seine Fans.

Das Programm bei den Burgfestspielen geht weiter: Karten gibt es zum Beispiel noch für The Glenn Miller Orchestra am Samstag, 16. Juli, 20 Uhr, und für „König Lear“ am Donnerstag, 21. Juli, 20 Uhr, unter Telefon 06103 60000.