Zum zehntägigen Programm zählten Ausflüge zu Zielen des Weltkulturerbes wie die Alhambra in Granada und in die Mezquita von Córdoba. In Pegalajar war die Olivenverarbeitung anschaulich zu sehen. Die Stadt liegt auf Bergen über dem Tal des Guadalquivir-Flusses, der bei der Wanderung auf einem Höhenwanderweg durch Pinienwälder zu sehen war. Der Wanderführer, ein pensionierter Lehrer, lud die Gruppe in seine eigene „cueva“ ein. Wohnungen in Höhlen werden heute nur als Ferienappartements angeboten, aber in der Vergangenheit waren sie Haupt-Wohnungen mit angenehmen Temperaturen zu allen Jahreszeiten. Jaén selbst ist eine Provinzhauptstadt mit einer berühmten Kathedrale und einer modernen Universität. Hoch über der Altstadt befindet sich eine Burganlage, von wo man eine weite Aussicht über die Stadt mit 100.000 Einwohnern, die umgebenden Berge und weite Olivenhaine hat. Die arabische Vergangenheit Andalusiens ist an vielen Stellen in der Altstadt sehr anschaulich zu erkennen. Zu den Sehenswürdigkeiten zählen unter anderem die „Baños Árabes“, die restaurierten arabischen Bäder.
Der Unterricht in der Partnerschule wiederum zeigte den aktuellen Schulalltag. Gemeinsame Spiele zur Erkundung waren kein Problem für die spanisch-deutschen Schülerteams. In Jaén absolvierten fünf HHS-Schüler auch ein freiwilliges Schüler-Betriebs-Praktikum in Vorschulen, bei der Architektenkammer und in einer Robotik-Firma. Hier haben sie als Pioniere das Verständnis für die in Spanien unbekannten Schüler-Praktika geschaffen. Die Bewertung der gemachten Erfahrungen von Schülern und Praktikumsbetreuern waren sehr positiv.
Das interessierte insbesondere den Delegierten des andalusischen Kultusministeriums, Antonio Sutil, der die HHS-Gruppe am 29. Oktober empfing und weitere Planungen in Angriff nehmen möchte. Die Verständigung fand vor allem in spanischer und englischer Sprache statt, aber einige spanische Schüler besuchen auch Deutschkurse. Das war eine Voraussetzung für die spanischen Praktikanten, die im Mai zu Besuch in Dreieich gewesen waren. Beim Abschiedsabend in der Schule boten die Gastfamilien viele typische Tapas an und waren sich einig: Zwischen den spanischen und deutschen Schülern und ihren Familien sind Freundschaften entstanden, die auch in Zukunft weiter gepflegt werden.
Die Austauschprogramme gibt es seit der Einführung von Spanisch als zweiter Fremdsprache an der HHS vor acht Jahren. Sie sind fester Bestandteil im Angebot beider Schulen.
Die guten Erfahrungen und die freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen allen Teilnehmern, Eltern und den Lehrkräften beider Schulen bilden dafür die Grundlage.
Das Team der verantwortlichen Lehrkräfte in Jaén und in Dreieich arbeitet seit Beginn des Austausches in gleicher Besetzung zusammen.
Mit jedem Besuch wächst das gegenseitige Verständnis, das die verantwortliche Durchführung und auch die Planung neuer Vorhaben erleichtert.