Mit flotten Schritten über das Parkett Tanzsport-Club Egelsbach richtet „Festlichen Ball“ aus

Bei der Siegerehrung: Jo Wagner (von links) , Rainer Seibold, Rudi Moritz, die Turnierpaare Jan Janzen und Vitalina Bunina, Willi Lein und Julia Fetter, Jakob Wetsch und Meike Kerscher, Franzo Domenico und Alexandra Mavlutova sowie Herbert Kurz und Romy Lehmann. Foto: Postl

Erzhausen/Egelsbach (lfp) – Der „Festliche Ball“ des TSC Egelsbach, der nun bereits zum zweiten Mal im benachbarten Erzhausen stattfinden musste, passt recht gut dorthin. „Das Ambiente hier ist wirklich schön, manchmal muss man halt zu seinem Glück gezwungen werden“, meinte ein bekannter Egelsbacher.

Doch die Freude lag auch auf der Seite der Erzhausener, denn deren Bürgermeister Rainer Seibold fand es gut, dass mit dem Ball des Tanzsport-Clubs Egelsbach eine „wirklich klasse Veranstaltung mit hohem Niveau“, wie er es nannte, dort Einzug gehalten hat. „Ich hätte nichts dagegen, wenn das Eigenheim im nächsten Jahr noch nicht für Veranstaltungen frei gegeben wäre, aber das ist sehr eigennützig gedacht“, sagte Seibold schmunzelnd.

„Wir haben da leider wenig Einfluss drauf, jetzt ist die Gemeindeverwaltung am Zug“, sagte der TSC-Vorsitzende Rudi Moritz. Auch für Georg Wiederhold ist der Eigenheim Saalbau freilich näher als das Bürgerhaus Erzhausen. „Wenn es mal ein Terminproblem mit dem Raum hier gibt, dann könnte der Ball auch ganz ausfallen“, schilderte er eine Situation, die sich schon im kommenden Jahr einstellen könnte. „Schade, dass man diesen schönen Bau nicht so einfach mal versetzen kann, von hier nach Egelsbach“ – hatte ein Egelsbacher eine praktische Idee. „Wenn die Egelsbacher nichts Neues wollen, dann dürfen sie nicht jammern, wenn das alte Eigenheim-Gebäude eines Tages wirklich für immer geschlossen werden muss – und so schnell gibt es dann nichts Neues“, sagte der Vorsitzende der Egelsbacher Gemeindevertretung, Hans-Joachim Jaxt.

Spaß am Tanz

Doch beim traditionellen Ball stand glücklicherweise mehr das eigene Tanzvergnügen als das Tanzturnier um den „Preis der Hessischen Flugplatz GmbH im Mittelpunkt. Gemäß jährlichem Wechsel war die Latein-Kategorie dran. Dass leider nur fünf Paare am Start waren, ärgerte einmal mehr den TSC-Sportwart Georg Wiederhold. „Die kurzfristigen Absagen greifen in letzter Zeit vermehrt um sich, diesmal kann man es durch die aktuelle Erkältungswelle zwar verstehen, doch dass jemand überhaupt nichts von sich hören lässt und einfach nicht kommt, das zieht einen bösen Brief nach sich, denn wir haben ja eigens eine Hotelübernachtung organisiert“, betonte Georg Wiederhold. Zwei Paare hatten kurzfristig abgesagt, ein weiteres kam einfach nicht. „Naja, dann machen wir uns trotzdem einen schönen Abend, es kommen somit alle Paare in die Finalrunde“, meinte Turnierleiter Andreas Mohrmann, der sonst als Beisitzer an der Seite seine Frau Katja sitzt, aber diese hatte auch die Grippewelle erwischt.

Gemäß den angemeldeten Turnierpaaren galten Willi Lein und Julia Fetter (TC Blau-Orange Weilburg) als mögliche Favoriten, doch es sollte ganz anders kommen. Mit Jan Janzen und Vitalina Bunina war ein Paar am Start, das erstmals in einem Turnier an den Start ging. Bisher waren beide mit anderen Partnern unterwegs. „Wir haben uns bei einem internationalen Turnier getroffen und meine Trainerin hat uns dann zusammen gebracht“, beschreibt der 19-jährige Jan Janzen die neue Konstellation. Seine 17-jährige Tanzpartnerin lebt noch bei Moskau und kommt immer zu den Trainingseinheiten und zu den Turnieren angereist.

Eine echte Überraschung

Bei den Ballbesuchern hatte anfangs kaum jemand dieses Paar auf der Favoritenliste. „Wir glauben, dass das Paar mit der Startnummer zwei gewinnt“, hatten sich die junge Fußballerin Alexandra Werwitzke und ihr Freund Jonas Wagner festgelegt. Für Erzhausens Bürgermeister Rainer Seibold und seiner Frau Nurten waren Jakob Wetsch und seine Partnerin Meike Kerscher die Besten. „Zumindest ist das die tollste Frau mit dem schönsten Kleid“, nannte Seibold seine Kriterien.

Als nach dem dritten Tanz die offene Wertung der Richter wieder „fünfmal die Eins“ lautete, wurde deutlicher: Jan Janzen und Vitalina Bunina erhielten bei allen der fünf Latein-Tänze die Platznote Eins. „Ich glaube, nein ich bin mir sicher, das sind die kommenden Weltmeister“, meinte ihre Trainerin Olga Müller-Omeltchenko, die selbst mit ihrem Mann Rolf Müller den Weltmeistertitel errungen hatte.

Tolle Leistung

Joe Bauer, Geschäftsführer der Hessischen Flugplatz GmbH, überreichte dann den Pokal an das Siegerpaar. „Ich bin beeindruckt von den tollen Leistungen aller Paare, aber eines hat halt besonders geglänzt“, sagte Bauer. Der zweite Platz ging an Willi Lein und Julia Vetter aus Weilburg, gefolgt von Jakob Wetsch und Meike Kerscher aus Stuttgart.