Hilfe für Kinder in kenianischem Waisenhaus Mühlheimer Schüler unterstützen engagierten Kinderarzt

Dr. Matthias Gründler berichtete über seine regelmäßige Tätigkeit in dem afrikanischen Waisenhaus. Die Mädchen und Jungen der Rote-Warte-Schule in Mühlheim unterstützen den Kinderarzt. Foto: pro

Mühlheim (pro) – „Asante sana“, verabschiedete sich Dr. Matthias Gründler, „vielen Dank“. Ein paar Brocken Swahili hat er schon drauf, schließlich behandelt der Kinderarzt aus Offenbach in diesen Tagen einige hundert Patienten am Rande der kenianischen Hauptstadt Nairobi.

Im Gepäck hat er gleich mehrere Schecks von der Rote-Warte-Schule, die seinen Einsatz im Mothers’ Mercy Home unterstützt. 120 Mädchen und Jungen leben in dem Waisenhaus, fast genauso viele wie die Grundschule im Mühlheimer Westen besuchen. Die unterstüzuen Dr. Gründler, der in der Gesundheitsstation der Einrichtung auch Kinder und Erwachsene aus der Umgebung behandelt, mit ihrem gesunden Frühstück. Klassen gestalten Brotgesichter, bereiten Quark und Gemüse-Dips, Obstspieße und Sandwiches. Der Verkauf erbrachte 400 Euro. Schulleiterin Silke Mahr und eine weitere Lehrerin legten den gleichen Betrag noch einmal dazu.

Die elternlosen Kenianer leben von Hafer- oder Maisbrei, Karotten- und Sojagerichten. „Früchte gibt’s viele“, erläuterte der Mediziner aus Rumpenheim, „aber sie sind teuer“. Mit den Spenden aus Hessen werden die Bewohner des Heims jetzt mehr Eier, Käse, Jogurt und Bananen bekommen. Für Dr. Matthias Gründler ist es die 21. Reise nach Ostafrika, er ist seit dem Start des Projekts dabei.

„Eine Schule sieht in Afrika anders aus“

Mothers’ Mercy Home wurde 2001 von einer Frauengruppe der anglikanischen Kirche gegründet und wird seit fast zehn Jahren von Cargo Human Care (CHC), der Hilfsorganisation von Mitarbeitern der Lufthansa-Frachtabteilung, unterstützt. Regelmäßig vermittelt sie Plätze in Frachtmaschinen, mit denen die Ärzte verschiedener Fachrichtungen kostenlos hin- und wieder zurückgeflogen werden. Krankenschwestern, die „sehr gut qualifiziert sind“, führen das Gesundheitszentrum. Die kleinen Patienten plagt oft Husten, Schnupfen, Durchfall und Erbrechen, weil sie meist nicht sehr gesund leben.

„Eine Schule sieht in Afrika anders aus“, dokumentierte Dr. Gründler in Bildern von Kindern an blauen Reihen aus Holztischen und -bänken. 50 bis 60 Schüler bilden eine spartanisch ausgestattete Klasse. Die Küche des Hauses arbeitete bis vor ein paar Jahren mit offenem Feuer, dann rüstete sie CHC auf Biogas um. Auch Stallungen finanzierte das Frankfurter Unternehmen.

„Schon die Sechsjährigen müssen sehr viel selber machen“, zeigte der Gast, wie ein paar Knirpse ihre Wäsche zusammenlegen. Im Hof spielen sie mit Rädern aus Draht oder Fußbällen aus Deutschland.