Internationaler Tag des Waldes in der Willy-Brandt-Halle „Unsere Wälder schützen“

Pilzcoach Dietmar Krüger aus Offenbach bringt mit Workshops und Wanderungen den richtigen Umgang mit Pilzen aus heimischen Gefilden näher. Foto: nj

Mühlheim (nj) – Wir alle leben davon. Es geht um den Wald. Und dieser könnte nicht wichtiger für uns sein. Ob als Wasserspeicher, Temperaturregler, Klimabeeinflusser oder zum Durchatmen. Wie wichtig er ist, wird oft vergessen, doch der Nabu Mühlheim/ Offenbach hat in Zusammenarbeit mit vielen weiteren Institutionen am Tag des Waldes in der Willy-Brandt-Halle eine Infoveranstaltung gehalten. Viele Plakate, Poster und Vorträge haben dabei die Wichtigkeit und Funktionen unverbindlich vermittelt.

Der internationale Tag des Waldes war am 21. März. Grund genug sich mit dem komplexen Ökosystem im Lokalen zu beschäftigen. Dabei dient „unser“ Wald als Trinkwassergewinnung, zur Holzproduktion und es ist ein Biotop zur Erhaltung der Artenvielfalt.

Viele Pflichten für so ein Gebiet mit Bäumen. Dabei hat Hessen sogar den größten Bewaldungsanteil in ganz Deutschland. Der Mühlheimer Ortsverband der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) hat mit einem Stand für das Spielen im Grünen geworben. „Ohne Wald keine starken Kinder“ steht auf einem Banner. Der Spruch basiert auf der Lebensgrundlage, die der Wald uns beschert, erklärt Rainer Kraft, Vorsitzender der SDW.

Auf dem nächsten Stand war ein Quiz aufgebaut. Bei 18 Fragen konnte hier das Wissen über Blätter, Waldfrüchte und Rinde abgefragt werde. Der Sieger hat ein Gutschein der Gartenwelt Mühlheim erhalten, die Plätze zwei bis vier bekamen Bücher über den Wald, die der Mühlheimer Buchladen zur Verfügung gestellt hat. Ein großes Thema des Abends waren unter anderem auch Pilze. Dietmar Krüger, Pilzsachverständiger und selbst ernannter Pilzcoach, zeigte auf seinem Stand viele Pilzarten und servierte selbst gemachte Trüffelbutter.

Auch in seinem Vortrag klärte er über die Gefahren des Pilzesammelns auf. Für Interessierte veranstaltet er regelmäßig Kurse, die durch den Wald führen und den Einstieg in die Pilzkunde, sowie das sichere Pilze sammeln vermitteln. Ein weiterer Vortrag hat von der Waldentwicklung der letzten 20 Jahre gehandelt. Wolfgang Goebel vom Institut für Tierökologie und Naturbildung hat auf wissenschaftlicher Basis in den letzten 20 Jahren den Mühlheimer Stadtwald beobachtet. Regelmäßige Bestandserfassungen der Flora und Fauna geben einen Überblick in wieweit sich der Forst verändert. Die Situation sei laut Experte seit 2017 schlecht, was Zählungen bestätigt haben. Doch die Tier- und Pflanzenwelt vor der Haustür ist auch etwas ganz Besonderes. Alle zehn Meter kann die Bodenbeschaffenheit wechseln, wodurch eine ganz andere Artenvielfalt vorkommen kann.

Der dritte Vortrag des Abends hat sich mit den Kobolden der Nacht beschäftigt. Fledermäuse tauchen überall auf der Welt auf. Im Rhein-Main Gebiet sind regelmäßig rund 18 Arten vorhanden. Diese teilen sich in Waldfledermäuse und Stadtfledermäuse auf. Der Experte hinter diesem Thema heißt Hartmut Müller und hat in Seligenstadt einen Fledermauspfad errichtet. Dieser informiert über die kleinsten Säugetiere und zeigt auf, wie wichtig der Wald als Lebensraum ist. Die heimischen Wälder stellen dabei einen unverzichtbaren Lebensraum da.

Mit vielen Projekten sind der Nabu und die weiteren Organisationen hinter dem Ziel her, den Wald vor unserer Tür zu schützen. Der internationale Tag des Waldes zeigt auf, wie wichtig er für unsere Lebensgrundlage ist.