Kleine Artisten, großer Zirkus Abschluss des Isenburger Feriencamps

Seilspringen auf Stelzen, auch dies war ein besonderes Kunststück der jungen Artisten. Foto: Postl

Neu-Isenburg (lfp) – Ein Regenbogen steht genau über dem bunten Zelt des Kinderzirkus Wannabe auf der Rinderwiese im Osten von Neu-Isenburg. Drinnen läuft die große Show zum Abschluss des diesjährigen Feriencamps. Für Elfi und Bodhi Elliot ein sehr symbolisches Bild.

„Der Regen vor Beginn der Show hat uns sicherlich ein paar Zuschauer gekostet, aber wenn man dieses wunderbare Bild mit dem Regenbogens über unserem Zirkuszelt sieht, dann ist einfach die Welt wieder heil“, sagte Elfi Elliot. Aber auch ihr Mann, der in auffälliger Zirkusdirektor-Kleidung letzte Vorbereitungen getroffen hat, ist überwältigt vom Naturschauspiel.

„Die Welt kann so schön sein“, sagt der Vorsitzende des Vereins Kinderzirkus Wannabe nachdem sich die dunklen Wolken verzogen hatten. Drinnen steigt derweil die Vorstellung, über 45 Kinder zeigen, was sie in zwei oder auch nur einer Woche gelernt haben. Unter Anleitung von erfahrenen Trainern haben sie in kurzer Zeit verschiedene Kunststücke erlernt. Lisa schwingt sich, scheinbar federleicht, an zwei Tüchern unter die Kuppel des Zirkuszeltes, um dann von hoch oben rücklings in die Tiefe zu stürzen. Doch zwei Meter über der dicken Matte bleibt sie kopfüber hängen. „Super, perfekt gemacht, Lisa“, ruft Sarah Wallace aus dem Hintergrund.

Der Schrecken der Zuschauer verwandelt sich spontan in begeisterten Applaus. Alles war so geplant, also bestens trainiert. Viel Beifall gab es auch für die Diabolo-Show der jungen Akteure um Matze Patzak, der bereits seit vielen Jahren den jungen Camp-Teilnehmern seine Kunst vermittelt. Einmal ganz groß sein, auf Stelzen laufen zu können und dabei vielleicht auch noch ein besonderes Kunststück zu zeigen – auch das lernten die Kinder.

Moja schaffte gar Seilspringen auf Stelzen und andere stiegen mit Stelzen durch einen Hula-Hoop-Reifen oder ließen diese um ihre Hüften tanzen.

Ein ganz besonderes Erlebnis war der Besuch von Uqualla Havasupai, einem Medizinmann vom Stamm der Havasupai-Indianer, die im Bereich des Grand Canyon in Arizona leben. Uqualla zelebrierte mit den Kindern eine besondere Zeremonie und zeigte ihnen einen Tanz. „Zuerst wurde immer wieder mal dazwischen gequatscht, aber nach und nach waren alle beeindruckt und es war mucksmäuschenstill“, beschrieb Elfi Elliot ihre Eindrücke. Ganz stolz war Stella, die vom Medizinmann zur Squaw gemacht wurde. „Das hat mir super gut gefallen“, sagte die 13-jährige Teilnehmerin am Zirkus-Camp.

„Es war für alle, auch für die vielen Helfer, wieder ein wunderbares Erlebnis, die Familie wird immer größer“, freute sich auch Elfi Elliot wieder über das gelungene zweiwöchige Camps. Die Stadt Neu-Isenburg stellte das Gelände kostenfrei zur Verfügung, der DLB stand als „Tankstelle“ für frisches Wasser zur Verfügung und der Lions Club Neu-Isenburg ermöglichte zwei Flüchtlingskindern aus Syrien die Teilnahme.

Allerdings kommt bei Elfi und Bodhi Elliot bereits etwas Wehmut auf, denn maximal noch zwei Jahre wird es das Zirkus-Camp auf der Rinderwiese geben, dann beginnen dort die Bauarbeiten im Rahmen der Bebauung des Neubaugebietes Birkengewann. Aber beide sind sich sicher, dass auch dann wieder ein Regenbogen kommt und sich über ihr Zirkuszelt spannt – wo immer dieses dann auch stehen wird.