Bei der Kümmler-Versammlung ist auch das Fortbestehen des Gesangvereins Thema „Haben noch Reserven“

Vorsitzender Fritz Himmighofen (vorne, Mitte), 2. Vorsitzender Roland Klammes (links) und Kassenführerin Rachel Bock-Copley mit (hinten) Schriftführer Hajo Düll und Beisitzerin Brigitte Gregorius. Foto: lfp

Neu-Isenburg (lfp) – Ein Gesangverein kann auch ohne Gesang (über)leben – so sehen es zumindest die Kümmler nach ihrer jüngsten Mitgliederversammlung. Genau 28 stimmberechtigte Mitglieder waren zur nachgeholten Jahreshauptversammlung, die normalerweise schon im März hätte stattfinden sollen, am vergangenen Donnerstagabend in das Haus der Vereine gekommen. Auf der Tagesordnung stand, neben den verschiedenen Rechenschaftsberichten, auch die Neuwahl des Gesamtvorstandes. Wer eine spannende Wahl erwartet hatte, wurde angenehm überrascht. Für alle zu wählenden Positionen gab es einen Kandidaten, der auch dann auch mit überwältigender Mehrheit gewählt wurde.

Der Vorsitzende des Gesangvereins Sängergruß Kümmelquartett 1862 e.V. Neu-Isenburg, Fritz Himmighofen, freute sich, nach langer Corona-Pause wieder so viele Mitglieder begrüßen zu können. „Leider haben wir erst kürzlich vier Mitglieder verloren, denen wir zu großem Dank verpflichtet sind“, nannte der Vorsitzende die verstorbenen Robert Lösch, Walter Bechthold, Marianne Streb und Heinz Kissel.

In seinem Rechenschaftsbericht verwies Kissel auf das traditionelle Waldfest, welches im vergangenen Jahr letztmalig unter Kümmler-Beteiligung stattgefunden habe. Der Eintracht Fan-Club „Küchenlämpche“ brachte sich schon mal aktiv mit ein, um entsprechende Erfahrungen zu sammeln.

„Unsere letzte große Veranstaltung war unsere traditionelle Kümmler-Fastnacht am 4. Februar und am 16. Februar beteiligten wir uns an der Gemeinschaftssitzung des AKVN – dann kam Corona“, resümierte Fritz Himmighofen. Danach übernahm er kurzfristig noch die Kassenführung vom verstorbenen Walter Bechthold. und trug auch hier den Rechenschaftsbericht vor. „Durch die ausgefallenen Veranstaltungen fehlen uns natürlich Einnahmen, aber wir haben noch Reserven“, so Himmighofen. Der Kümmler-Vorsitzende, betonte, dass es gerade in letzter Zeit alles andere als einfach gewesen sei, einen Verein zu führen, und dankte allen, die sich aktiv eingebracht haben.

Ehrendirigent Helmut Fürst bedauerte, derzeit keine Chorproben abhalten zu können. „Wenn es wieder möglich ist, dann machen wir das auch“, so Fürst motivierend. Der gesamte Vorstand wurde dann entlastet.

Für die dann anstehende Neuwahl des Vorstandes wurde Harald Streb als Versammlungsleiter auserkoren. Für den Vorsitz kandidierte wieder Fritz Himmighofen. Er wurde ebenso einstimmig gewählt wie Roland Klammes als 2. Vorsitzender. Rachel Bock-Copley, die bisher Schriftführerin war, übernimmt nun die Kassenführung und Hajo Düll, bisher Pressewart, das Amt des Schriftführers. Zur Beisitzerin wurde wieder Brigitte Gregorius gewählt. „Ich versuche, die Tradition dieses Vereins so gut als möglich fortzuführen“, bedankte sich der wiedergewählte Vorsitzende Fritz Himmighofen für das erneute Vertrauen.

In der abschließenden freien Aussprache ergriff Horst Gerbig das Wort. „Was ich derzeit erlebe, tut mir sehr weh, man sollte doch mal Überlegungen anstellen, den Verein eventuell aufzulösen. Ein Ende mit Schrecken ist immer noch besser als ein Schrecken ohne Ende“, sagte der wohl dienstälteste Sänger der Kümmler. Doch da regte sich fast überall Widerstand. „Wir werden dieses Thema zunächst im Chor behandeln und dort die Stimmung abklären“, erläuterte der Vorsitzende Fritz Himmighofen. Von Gisela Kuhl kam der Einwand: „Selbst wenn man nicht mehr singen kann, dann kann man immer noch die Gemeinschaft pflegen.“ Roland Klammes schlug als mögliche Lösung eine „ruhende Vereinsgemeinschaft“, ähnlich wie es der Gesellschaftsclub Neu-Isenburg derzeit praktiziert, vor. „Wir können doch als Verein weiterbestehen und machen das, was noch geht“, so Klammes. Diesem Vorschlag schloss sich die große Mehrheit an.