STADTMUSEUM Stadtfotograf Daniel Falke präsentiert seine Schau „Das neue Normal“ Von der Pandemie geprägt

Das Lieblingsmotiv des Stadtfotografen Daniel Falke: Eine Isenburgerin erschafft unter dem Titel „Reborn Babys“ detailgetreue menschenähnliche Puppen. Foto: postl

Neu-Isenburg – Nach genau zwei Jahren öffneten sich die Türen des Stadtmuseums „Haus zum Löwen“ wieder für eine Veranstaltung mit Publikum – mit Impfnachweis und FFP2-Masken. Mehr als 30 Besucher kamen zur Eröffnung der Ausstellung der Ergebnisse, die Stadtfotograf Daniel Falke ebenfalls unter Pandemie-Bedingungen geschaffen hat.

Landrat Oliver Quilling, der auch Vorsitzender des Forums zur Förderung von Kunst und Kultur in Neu-Isenburg (FFK) ist, dankte besonders dem Museumsleiter Christian Kunz: „Mit seinen vielen kreativen Ideen hat er das Interesse über die virtuellen Kanäle an unseren Museen immer wach gehalten.“ Für die musikalische Begleitung sorgte die Neu-Isenburger Singer/Songwriterin Dana Maria mit ihren beeindruckenden Songs.

In kleinen Gruppen führte Falke durch seine Schau „Das neue Normal“, die von der Corona-Pandemie geprägt ist. Dass er alle Motive in schwarz-weiß präsentiert, ist aber kein Symbol der Traurigkeit. „Farbe lenkt einfach zu sehr ab, bei schwarz-weiß konzentrieren sich die Betrachter mehr auf das Inhaltliche“, sagte Daniel Falke.

Ganz stark fanden viele Besucher das Foto mit dem Hinweisschild zum Corona-Testzentrum am Waldfriedhof, suggeriert es doch den Zusammenhang mit den möglichen fatalen Folgen der Pandemie. Motive der Gedenkveranstaltung „Nie wieder“ anlässlich des Tags des ersten Atombombenabwurfs sind ebenfalls dabei wie eine Sitzung der Stadtverordneten in der Hugenottenhalle oder auch die gekonnt umgesetzte Aktion der „Earth Hour“ an der Bansamühle. „Die Bewohner im Obergeschoss haben extra für mich das Licht in ihrer Wohnung ausgemacht“, freute sich Falke. Ganz begeistert ist Falke von einer Isenburgerin, die Reborn Babys herstellt. „Es ist unglaublich, mit wie viel Aufwand eine solche Figur entsteht, bei der man nicht nur echte Gesichtszüge und Adern erkennen, sondern auch einen Pulsschlag fühlen kann“, beschrieb er seine Begeisterung, aber auch die Herausforderung, dies alles fotografisch entsprechend umzusetzen. Seine Arbeiten ließ Falke in enger Abstimmung in einem Fachlabor in Sachsenhausen auf Papier drucken: „Die haben mir so manche Anregung zu bestimmten Ausschnitten gegeben.“

Mit seiner Ausstellung hat Falke den Versuch unternommen, die Facetten der Auswirkungen der Pandemie auf lokaler Ebene festzuhalten. Dazu zählen Kommunalpolitik, Pflege von Menschen, interessante Hobbys, aber auch der bittere Leerstand und langersehnte Kulturveranstaltungen. Er räumt ein, dass es da noch mehr gegeben hätte. Doch auf jeden Fall lohnt sich ein Besuch der Schau, die bis 26. Juni zu sehen ist.
 lfp