Jugendliche wollen Gott am Main finden Jugendkirchentag in Offenbach: Zahlreiche Programmpunkte

Auf der Pressekonferenz zwei Wochen vor dem Start des achten Evangelischen Jugendkirchentages (JUKT) in Offenbach. Für das kreative Element sorgte Lucy Hobrecht mit ihren Karikaturen der Teilnehmer. Von links: Landesjugendpfarrer Gernot Bach-Leucht, Dekanin Eva Reiß, Oberbürgermeister Horst Schneider, Kirchenpräsident Volker Jung, JUKT-Geschäftsführerin Karen Emmermann und JUKT-Projektleiter Hans-Joachim Adolph. Foto: p

Offenbach (red) – Das Programm für den bevorstehenden Jugendkirchentag der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) ist am vergangenen Mittwoch in Offenbach vorgestellt worden. Vom 26. bis 29. Mai werden in der Lederstadt über 4000 Jugendliche aus Hessen und Rheinland-Pfalz zum achten Jugendkirchentag der EKHN erwartet.

 Unter dem Motto „g(o)od days & nights“ haben sie zahlreiche Möglichkeiten zum Austausch und zur Begegnung - in der Stadt, in den Kirchen und auf einem Schiff auf dem Main. Mehr als 250 Programmpunkte sind von der Bibelarbeit bis zur Boot-Party geplant.

„Der Jugendkirchentag ist wichtig für unsere Kirche, weil Jugendliche hier miteinander Erfahrungen austauschen, sich inspirieren lassen und ihren Glauben neu entdecken können“, sagte der hessen-nassauische Kirchenpräsident Dr. Volker Jung bei der Programmvorstellung. Er zeigte sich erfreut, dass die Veranstaltung bereits zum achten Mal stattfindet und eine feste Größe in der EKHN geworden ist. In dieser Regelmäßigkeit sei der Jugendkirchentag, der sich an seinem großen Vorbild, dem Deutschen Evangelischen Kirchentag orientiert, einmalig unter den evangelischen Landeskirchen.

Kirchliche Großveranstaltung

Dass der Jugendkirchentag in diesem Jahr in Offenbach stattfinden kann, verdankt die Stadt der beherzten Entscheidung von Dekanin Eva Reiß, die sich 2013 mit dem Evangelischen Dekanat Offenbach für die Austragung bewarb. Dass die ehemals protestantische Stadt Offenbach heute nur noch 16 Prozent evangelische Christen beheimatet, bedeute nicht, dass die evangelische Kirche in der Stadt nicht sichtbar sei, sagte Reiß. „Die kleine französisch-reformierte Kirche, die auf Offenbacher Postkartenmotiven die sie umgebenden Hochhäuser aussticht, ist ein Beispiel dafür, dass man nicht groß sein muss, um positiv zu wirken.“

Die kirchliche Großveranstaltung für Jugendliche zeige einmal mehr, dass Kirche Spaß mache und für Jugendliche etwas zu bieten habe, sagte der Jugendpfarrer der EKHN, Gernot Bach-Leucht. Klischees von Kirche würden aufgeweicht; Kirche zeige sich modern und jung, sei aber gleichzeitig spirituell und antworte auf die Fragen nach Lebenssinn.

Internationale Gruppen zu Gast

Monatelang haben sich über 400 zahlreiche haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter auf den Jugendkirchentag vorbereitet und ihre Ideen umgesetzt. „Der Jugendkirchentag ist deshalb auch ein Aushängeschild dafür, wie partizipativ Kirche ist; wie man sich in ihr einbringen kann,“ sagte Kirchenpräsident Volker Jung. Kirche werde nicht gemacht, sondern sie entstehe durch das Zusammenwirken der besonderen Gaben und Fähigkeiten aller.

Unter den Gästen des Jugendkirchentags werden auch Gruppen aus Polen, Italien und Österreich sein. Die jungen Leute übernachten in Schulen und bevölkern vier Tage lang die Offenbacher Innenstadt. Mehr als 250 Veranstaltungen von Konzerten, Workshops, Diskussionen, Kreativarbeiten, Sport und Spiel bis hin zu Gottesdiensten und Bibelarbeiten sind vorgesehen. Zu den Höhepunkten gehören die Skyline Bootsparty, Beach Volleyball, Tauchen im Truck und die YouFM Party im Capitol.

Zeit für Gespräche

Doch nicht nur Spaß haben und gute Stimmung sind angesagt, sondern auch Gespräche über dringende gesellschaftliche Fragen werden nicht zu kurz kommen. So widmet sich der Jugendkirchentag intensiv dem Thema Migration und Flüchtlinge.
In der Innenstadt dreht sich ein eigener Themenpark unter dem Motto „Offen für Kulturen“ um die religiöse und gesellschaftliche Vielfalt. Dazu gehören auch Besuche in einer Moschee und Synagoge. Auf dem Main wird es passend dazu auf einem Schiff eine Bibel-Arbeit zum Thema Flüchtlinge geben.

Ein Markenzeichen des Jugendkirchentags sei auch, dass politische Themen dort diskutiert würden, sagte der Kirchenpräsident. Der Jugendkirchentag bietet jungen Leuten vier Tage lang die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen und sich gemeinsam auf die Suche nach Antworten zu machen. Die Zielgruppe des Jugendkirchentags, der erstmals 2002 in Gießen stattfand und zuletzt vor zwei Jahren in Darmstadt zu Gast war, sind Mädchen und Jungen zwischen 13 und 18 Jahren, aber auch junge Erwachsene.

Karten sichern

Möglich wird die Großveranstaltung durch das Engagement von ehrenamtlichen Helfern. Sie sorgen dafür, dass die Teilnehmenden sich wohlfühlen und das Treffen reibungslos verläuft. Übernachtung, Verpflegung und die Veranstaltungen sind für Helfer kostenfrei. Zudem erwartet auch die Helfer eine unvergleichlich gute Stimmung, spannende Kontakte und viel Spaß.

Die Anmeldung ist für alle vier Tage mit drei Übernachtungen möglich oder auch nur für einen Tag. Geschlafen wird in Schulen, die zu Quartieren umgerüstet werden. Quartierteams sorgen dabei für Orientierung und Sicherheit vor Ort. Spontane Besucher können sich auch an den Veranstaltungstagen noch ein Ticket kaufen. Die Dauerkarte mit Übernachtungen (Donnerstag, 27. Mai bis Sonntag, 29. Mai) kostet 49 Euro. Eine Tageskarte kostet 15 Euro ohne Übernachtung und 22 Euro mit Schlafgelegenheit. In allen Tickets ist eine Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel des RMV enthalten.