Caritas feiert Familienfest Schöne Stunden im Garten der Generationen

Am Info-Stand zum Caritas-Projekt „Aufbruch Süd“ gab es während des Familienfestes etwa Kosmetiktäschchen, die in der Nähstube des Projektes entstanden sind. Foto: p

Offenbach (red) – Strahlender Sonnenschein, beschwingte Gartenatmosphäre und ein buntes Festprogramm lockten an Fronleichnam zahlreiche Besucher ins Caritaszentrum. Zum traditionellen „Familienfest“ hatte die Caritas zusammen mit dem Kinderhaus Jona des Sankt Vincenzstifts eingeladen. Nach der Gottesdienstfeier in Sankt Peter mit anschließender Fronleichnamsprozession traf man sich ab zwölf Uhr im „Garten der Generationen“, der zwischen dem Caritas-Altenpflegeheim Sankt Ludwig und dem Kinderhaus Jona in Lauterborn gelegen ist. Auch Bischof James Romen Boiragi von der Diözese Khulna in Bangladesch, der in diesem Jahr den Fronleichnamsgottesdienst mit den Offenbacher Katholiken feierte, ist der Einladung zum Familienfest gerne gefolgt.

Während die Kinder Wasserspiele am Spielplatz eroberten, suchten sich Senioren ein Schattenplätzchen im Festzelt oder unter Sonnenschirmen. Jüngere Besucher machten es sich unter Bäumen auf der Wiese bequem. Bei herzhaften Grillspezialitäten und kühlen Getränken konnten sich die Gäste stärken, bevor das Programm mit einem musikalischen Highlight startete. Gustav Faschung, Caritasmitarbeiter und Solist im Offenbacher Musicalprojekt „Broken Hartz“, präsentierte ausdrucksstark den Musical-Song „Mister 50 Prozent“, in dem es um prekäre Zeitarbeit geht. Es folgte der Titel „Luise34“ – eine Liebeserklärung an das gleichnamige Caritas-Sozialkaufhaus in der Luisenstraße 34. Bietet es doch seit nunmehr elf Jahren mit Qualifizierungsmaßnahmen Langzeitarbeitslosen eine zweite Chance. Am Keyboard begleitete Thomas Gabriel, Initiator des Musicals „Broken Hartz“. Die anschließende offizielle Begrüßung nutzte Caritasdirektor Michael Klein, um seine neue Vorstandskollegin Christiane Leonhardt-Içten den Festbesuchern vorzustellen. Caritasdirektorin Leonhardt-Içten hat ihre Arbeit im Mai aufgenommen. Sie wird den Geschäftsbereich von Caritasdirektor Bernd Bleines übernehmen, der Ende August in den Ruhestand verabschiedet wird.

„Ich fühle mich bisher sehr wohl in Offenbach, denn die Menschen hier sind sehr offen und haben mich bisher überall herzlich empfangen“, sagte sie. Besondere Grußworte richteten Vorstand und Bereichsleiterin Katja Roßwog zudem an Ehrengast Bischof Boiragi. Er stattete mit großem Interesse den beiden Altenpflegeeinrichtungen einen Besuch ab, den Heimleiterin Roßwog und eine Pflegerin begleiteten.

Am Nachmittag sorgte Stimmungsmusiker „Schlager-Rolf“ für gute Unterhaltung: mal am Keyboard, mal mit Akkordeon inmitten der Gäste.

Auf die Frage „Wollt Ihr Bewegungslieder?“, verzichtet „Schlager-Rolf“ an diesem heißen Tag, wie er verkündet. Dem Publikum – einige Besucher hatten sich Fächer mitgebracht – war es recht. Mitreißende Tanzrhythmen gab es später dennoch: Die Line-Dance-Gruppe der Mühlheimer Sport-Union brachte bei ihrem Auftritt so manchen Zuschauer zum Mitwippen und Schwingen. Das Tanzensemble bot eine Show für Jung und Alt. Entspannter ging es bei den Info-Ständen zu. Wunderschöne Töpferwaren zeigte Jutta Häfner. A

lles selbst gefertigt in den Töpfergruppen der Altenpflegeheime Sankt Elisabeth und Sankt Ludwig: vom Halsanhänger bis zur Obstschale. Seit Jahrzehnten leitet sie dieses wöchentliche Kreativangebot – und stets findet sich eine Gruppe von etwa fünf bis zehn Senioren ein, um mitzumachen. „Manche Bewohner sind anfangs unsicher und trauen sich nicht viel zu. Wenn sie dann die Ergebnisse sehen, sind sie begeistert“, erzählt die freischaffende Künstlerin. Ein paar Meter weiter hatten die „Seniorenlotsen“ aus Lauterborn den „Senioren-Hilfsmittel-Koffer“ mitgebracht. Sein Inhalt entpuppte sich als wahre Fundgrube: Von A wie Anti-Rutsch-Unterlage bis Z wie Zugring-Dosenöffner gibt es viel mehr hilfreiche Artikel für den Seniorenalltag, als man denkt. „Gerne einfach mal ausprobieren“, ermutigte Ingrid Wittfeld, Projektleiterin von „Aktiv Altern im Lauterborn“, die Standbesucher.

Im Stadtteilbüro bieten die Seniorenlotsen Sprechstunden an zu Fragen rund ums Alter. Nützliches und gleichzeitig Schönes präsentierte auch der Stand vom Projekt „Aufbruch Süd“: Stoff-Einkauftaschen, Kosmetiktäschchen, Schlüsselanhänger und einiges mehr an Produkten, die in der Nähstube des Projekts gefertigt wurden.„Aufbruch Süd qualifiziert und unterstützt Frauen aus dem Senefelder Quartier bei der Arbeitssuche“, informierte Judith Dethlefsen-Wehr von der Caritas. Am Ende hieß es für viele Besucher: Kinder einsammeln, die etwa Trampolin sprangen. Und ab nach Hause ging es, bevor gegen Festende die ersten Regentropfen auf den „Garten der Generationen“ fielen.