Aktion Essen und Wärme in der alten OVB-Kantine Steigende Nachfrage

Essensausgabe (von links): GBO-Geschäftsführer Rene Weber, Sozialdezernent Martin Wilhelm, Günter Krämer, Pfarrer im Ruhestand und Initiator der Aktion Essen und Wärme, GBO-Geschäftsführerin Daniela Matha und Nicola Kircher, Leiterin der Allgemeinen Verwaltung der GBO. Bild: soh/monika müller

Offenbach – Die ökumenische Aktion Essen und Wärme ist immer stärker auf die Unterstützung aus der Gesellschaft angewiesen, zeigt aber auch, dass der Zusammenhalt in Offenbach auch unter erschwerten Bedingungen funktioniert. Ein am Platz serviertes Mittagessen samt Dessert, vorher warme Getränke und ein Gebäckstück, anschließend noch ein Paket mit belegten Broten für das Abendessen und das alles für einen Euro: So sieht das Angebot aus, das der Verein um Initiator Günter Krämer, Pfarrer im Ruhestand, seit mehr als 30 Jahren von Oktober bis März bedürftigen Menschen in Offenbach macht.

Viele Jahre waren ausschließlich wechselnde Kirchengemeinden jeweils für eine oder zwei Wochen Gastgeberinnen für die gemeinsame Mahlzeit in warmen und dekorierten Räumen. „Doch die Zahl der Gemeinden in Offenbach nimmt durch strukturelle Maßnahmen ab, und von den verbleibenden können nicht alle gerade in der Vorweihnachtszeit ihre Räume für eine oder zwei Wochen zur Verfügung stellen“, sagt Günter Krämer. „Deshalb sind wir froh, dass jetzt die Stadtwerke Offenbach die ehemalige Kantine ihrer Tochtergesellschaft OVB in der Hebestraße für drei Wochen inklusive der Weihnachtsfeiertage zur Verfügung stellen.“

Die Stadtwerke hatten sich bereits an der vorigen Aktion eine Woche lang als Gastgeber beteiligt. Zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten die eingespielten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer von Essen und Wärme unterstützt. Das reichte von der Vorbereitung, dem Servieren des Mittagessens am Tisch über das Brötchen und Brote belegen bis zum Aus- und Einräumen der Geschirrspülmaschine. Außerdem müssen bei den Bäckereien Beck und Ferdinands Backgenuss die Backwaren abgeholt werden und bei der Gastwirtschaft Hessewirtschaft das Mittagessen.

„Es wäre schön, wenn das Beispiel der Stadtwerke als nicht-kirchlicher Gastgeber Nachahmer finden würde, um auch in den kommenden Jahren bedürftigen Menschen in der Stadt durch die kalten Monate zu helfen“, sagt Verkehrsdezernentin Sabine Groß.

Die Stadtwerke haben ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgerufen, die Aktion aktiv zu unterstützen. Die Organisation der Dienstpläne, der Schulung der Helfenden in der obligatorischen Lebensmittelbelehrung durch das städtische Gesundheitsamt sowie die tägliche Reinigung der Räume hat Nicola Kircher übernommen. Sie ist Leiterin der Allgemeinen Verwaltung der GBO. „Wir haben uns sehr gefreut, dass die Dienstpläne für die drei Wochen unserer Zeit als Gastgeber so schnell gefüllt waren“, sagen Daniela Matha und René Weber. Sie sind das Geschäftsführer-Team der Stadtwerke-Tochter GBO und haben sich ebenfalls auf der Liste der Dienste eingetragen. Matha hatte Anfang vorigen Jahres die Idee, die ehemalige Kantine der Aktion Essen und Wärme zur Verfügung zu stellen. Da die Stadtwerke dieses soziale Engagement unterstützen, werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dafür von der Arbeit freigestellt.

Angesichts der stärkeren Nachfrage des günstigen Angebotes durch die Tischgäste ist die Aktion stärker denn je auf die Spendenbereitschaft der Stadtgesellschaft angewiesen. Haben im vergangenen Winter im Schnitt gut 70 Menschen Essen und Wärme aufgesucht, waren es jetzt seit Oktober schon mehrmals mehr als 100 Gäste. „2022/23 haben wir rund 11000 Mahlzeiten ausgegeben und sind noch mit rund 70 000 Euro zur Finanzierung hingekommen. In diesem Jahr rechnen wir angesichts der steigenden Nachfrage und der gestiegenen Lebensmittelpreise mit rund 80 000 Euro Kosten“, sagt Günter Krämer. „Deshalb sind wir jedes Jahr auf die Unterstützung von Spenderinnen und Spendern angewiesen.“  
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Spenden für die Aktion

Essen und Wärme e.V. sind auf das Konto IBAN DE43 5055 0020 0000 2196 65 bei der Städtischen Sparkasse möglich.