Ohne ein Stipendium des Vereins Palliativnetz Offenbach in Höhe von 1.000 Euro wäre das kaum möglich gewesen, erinnert sie sich der 160 Unterrichtseinheiten, die sie bei einem Bildungsträger in Heidelberg in Blockwochen absolviert hat. „Es deckt zwar nicht die Gesamtaufwendungen, ist aber ein wesentlicher Baustein zur Finanzierung einer solchen berufsbegleitenden Weiterbildung“, lobt Aslanis Chefin Susanne Hesel, Leiterin des Anni-Emmerling-Hauses, die gewährte Unterstützung.
Im Bereich der Palliativpflege können sich ausgebildete Pflegefachkräfte entsprechend spezialisieren und alles lernen, was notwendig ist, um ihren Patienten einen würdevollen letzten Lebensabschnitt zu ermöglichen. „Ich habe das zwar auch bisher schon getan, aber unter anderen Voraussetzungen, und mir nun ein viel größeres Fachwissen angeeignet“, sagt Valbone Aslani. Einem Betroffenen bis zu dessen Tod ein Höchstmaß an Lebensqualität zu geben, bedeutet nicht nur die Linderung von Schmerzen und Beschwerden. Damit verbindet sich auch die psychische Betreuung von Patienten.
Die ist in der herkömmlichen Heimpflege so intensiv kaum zu leisten, weiß auch Birgit Winter, Koordinatorin und Vorsitzende des Palliativnetzes Offenbach Stadt und Land. Der eingetragene Verein – ein Zusammenschluss von Angehörigen verschiedener Berufsgruppen – verfolgt das Ziel, im Raum Offenbach interdisziplinäre und multiprofessionelle Teams zu bilden, damit Menschen ein würdiges und schmerzfreies Sterben ermöglicht werden kann. „Wir haben erstmals vor drei Jahren Stipendien im Bereich der Palliativpflege vergeben.“ Als eine Fachkraft habe Valbone Aslani davon profitiert. „Nun wollen wir wiederum vier Anwärter mit jeweils 1.000 Euro finanziell unterstützen, um sich auf diesem Gebiet weiterzubilden.“
Die Ausschreibung richtet sich an Pflegepersonal in Heimen und Hospizen sowie in ambulanten Diensten, aber auch an Personen, die in der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung (SAPV) tätig sind. Die Stipendien werden unabhängig davon vergeben, wie beziehungsweise bei welchen Trägern diese recht kostspielige Weiterbildung absolviert wird. „Allerdings muss sie binnen Jahresfrist begonnen werden und der Kurs von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin anerkannt und registriert sein“, verdeutlicht Winter. Der Arbeitgeber stellt die betreffende Person dafür frei. Das war auch bei Valbone Aslani der Fall.
„Es wäre schön, wenn sich besonders Krankenhauspersonal dafür begeistern könnte“, ergänzt Sonja Schröder, Leiterin des SAPV-Teams am Sana Klinikum Offenbach. Es ist Bestandteil des zwischen Langen und Mainhausen, Mühlheim und Rödermark vorhandenen Palliativnetzes, in dem unter anderem mehrere Hospizgruppen, aber auch die Johanniter Unfallhilfe und der Malteser Hilfsdienst mit ihren jeweiligen Beratungsspezialisten tätig sind. Die Versorgung findet an unterschiedlichen Orten statt, ist daher sowohl im vertrauten Umfeld zu Hause als auch im Pflegeheim möglich.
Bewerbungen für ein Stipendium sind in einem formlosen Antrag mit Lebenslauf und Motivationsschreiben an Sonja Schröder zu richten – entweder auf dem herkömmlichen Schriftweg (Sana Klinikum, SAPV-Team, Starkenburgring 66 in 63069 Offenbach) oder per E-Mail: sonja.schroeder[at]sana[dot]de