„Des Kaisers neue Kleider" Theatergruppe der Behinderthilfe steht auf der Bühne

Die Theatergruppe „Die Tuckerfrauen und Tuckermänner“ des Vereins Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach, die Kulturwerkstatt Goldbach und das Sickenhofer Laientheater „SiLT“ stehen gemeinsam auf der Bühne. Foto: p/Dirk Herz

Offenbach (red) – Nach zwei erfolgreichen Vorstellungen in Langen und Erzhausen führen die Theatergruppe „Die Tuckerfrauen und Tuckermänner“ des Vereins Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach, die Kulturwerkstatt Goldbach und das Sickenhofer Laientheater Silt am Freitag, 29. Juli, im Ledermuseum Offenbach gemeinsam das Stück „Des Kaisers neue Kleider“ auf.

Um das vom Schauspielerpaar Bareins extra für die Gruppe umgeschriebene Stück aufzuführen, haben sich Menschen mit und ohne Behinderung zusammen getan. Menschen mit Behinderung aus dem Westkreis sowie Betreuer des Wohnverbundes Langen treffen sich einmal in der Woche mit Schauspielern der Sickenhofer Laientheatergruppe zum Proben. Die Lust, in verschiedene Rollen zu schlüpfen und diese mit Leben zu füllen, ist hierbei das Verbindende.

Alle an der gemeinsamen Theaterproduktion Beteiligten erweitern ihren Erfahrungshorizont, schärfen ihre Wahrnehmung, Beobachtung und Spontaneität. Im Mittelpunkt der Proben stehen ganz klar die Begegnung, das gemeinsame Entdecken der eigenen Bewegungs- und Ausdrucksmöglichkeiten sowie nicht zuletzt die reine Freude am Spielen. Das Thema Behinderung rückt in den Hintergrund. Schließlich begeben sich alle Teilnehmer miteinander in neue Situationen und erfahren Neues und Ungewohntes.

Möglichkeiten, Persönlichkeit und individuelle Fähigkeiten auszubauen

Die Bühnen- und Regiearbeit leisten die professionellen Theaterpädagogen und Choreografen Franziska und Jan Bareins, Gründer der Kulturwerkstatt Goldbach. Mit Gruppen- und Improvisationsübungen, dem Einsatz verschiedener Musikinstrumente gestalten sie das gegenseitige Kennenlernen und Verstehen. Das Medium Theater bietet Möglichkeiten, Persönlichkeit und individuelle Fähigkeiten auszubauen - völlig unabhängig von Beeinträchtigungen und Behinderungen. 

Die Komödie „Des Kaisers neue Kleider“ nach dem gleichnamigen Märchen von Hans Christian Andersen wird modern und musikalisch neu inszeniert. Vor vielen Jahren lebte ein berühmter Kaiser, welcher Herrscher über große und kleine Städte, große und kleine Dörfer und einem Schloss war. Viele Menschen schauten zu ihm auf und wurden von ihm regiert. Er selbst hatte aber gar nicht so viel Freude an seinen Regierungsgeschäften, an Ausritten, an Jagden oder an großen Empfängen. Dieser Kaiser war ein besonderer Kaiser, denn er interessierte sich ausschließlich für seine Garderobe. Und so kam es, dass er, wenn er seine Pflichten erledigt hatte, sofort in seinem Ankleidezimmer verschwand. Denn nur dort fühlte er sich richtig glücklich.

Plätze reservieren

Die Dr. Marschner Stiftung zeigte sich von diesem Projekt angetan und förderte die weiteren Proben und die Aufführung in Offenbach mit insgesamt 3300 Euro. Von dem Zuschuss werden Sach- und Honorarkosten finanziert.

Termin der Aufführung in Offenbach ist am Freitag, 29. Juli, im Ledermuseum Offenbach. Einlass ist ab 18 Uhr, Beginn um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei, eine Platzreservierung ist notwendig beim Verein Behindertenhilfe in Stadt und Kreis Offenbach unter Telefon 069 809096963 oder im Ledermuseum Offenbach unter Telefon 069 8297980.