Derweil kann die Institution mit ausgeklügeltem Hygienekonzept, 3G-Regel – oder bei unter 18-Jährigen mit Vorlage des Testhefts – begrenzter Personenanzahl in den Räumen, Trennwänden und Luftfiltern den Unterricht ganz normal anbieten, berichtet die Musikschulleiterin. Pandemiebedingt habe man allerdings auch mit Einschränkungen zu kämpfen, Ensembles, Chöre und Orchester können nur mit Trennwänden und viel Abstand proben. „Meist sind nicht mehr als fünf Leute im Raum“, betont Veillerobe. Klassenvorspiele, Weihnachts-, Dozenten- und Schülerkonzerte seien nicht möglich, aber ein wichtiger Bestandteil der Musikschule. „Das fehlt uns sehr.“ Dafür hat man etliche Online-Aktionen auf die Beine gestellt, etwa den Tag der offenen Tür. „Eine ganz neue Erfahrung einer Performance“, meint Veillerobe.
Obwohl der Bedarf nach Musikmachen hoch sei, verzeichnet die Institution etwa 300 bis 400 Schüler weniger als noch vor der Pandemie. Aktuell sind rund 1000 Schüler angemeldet. Veillerobe sagt, die gesunkenen Zahlen hängen auch damit zusammen, dass die Musikschule seit Pandemiebeginn die Kleinsten nicht mehr so einfach durch Besuche in Kitas erreichen könne.
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Der Wertschätzung für die Musikschule tut das keinen Abbruch. Im nun unterzeichneten Fördervertrag, der im Spätsommer von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde, beschreibt die Präambel die Musikschule als „eine herausragende, landesweit vorbildhafte musikalische Ausbildungseinrichtung, die durch den Verein auf hoch qualifizierte, professionelle und überaus engagierte Art und Weise betrieben wird“. Das müsse, findet Bürgermeisterin Sabine Groß, in einer entsprechenden Absicherung der städtischen Unterstützung ablesbar sein: „Eine Einrichtung von der Qualität und dem Umfang der Musikschule Offenbach muss Planungssicherheit haben können.“ Man könne es nicht besser ausdrücken als in den einleitenden Zeilen des Vertrags: Die Stadt habe „ein erhebliches Interesse daran, dass die Musikschule die Bevölkerung, insbesondere die Jugend zum aktiven Musizieren führt“.
Für den Vorsitzenden des Trägervereins, Rainer Klett, ist der Abschluss des neuen Fördervertrages ein „wichtiger Schritt in die Zukunft der Musikschule“. Er meint: „Die Stadt als unser größter Förderer hat als deutliche Anerkennung unserer Arbeit das gemeinsame Fundament noch einmal deutlich gestärkt.“
Bislang bestand die Fördergrundlage aus unterschiedlichen Verträgen, Vereinbarungen und Parlamentsbeschlüssen, die nun durch den neuen Vertrag auf eine geordnete und zeitgemäße Grundlage gestellt wurden.
ron/pso