Wenn behaarte Stewardessen tanzen KSV feiert Fastnacht mit optischen Leckerbissen

Mit sichtlicher Eleganz bei der Arbeit und heftig umjubelt aus dem Publikum: die Stewardessen des KSV-Männerballetts.

Rödermark (chz) – Wunderbar: Zumindest in der Fastnacht ist (meistens) noch alles beim Alten. Auch beim KSV Urberach, der in seinen beiden Fremdensitzungen wieder hausgemachten und sehr bodenständigen Spaß bot. Doch so ganz wie immer ist’s dann doch nicht mehr: die traditionellen Witze rund um den Nachbar-Ortsteil werden immer milder und sanfter, und sogar die Büttengäste kommen – wie etwa Wolfgang Hitzel mit seinem Loblied auf die Dicken – aus Ober-Roden.

Die waschechte Orwischerin Chrissie Lotz fand es sogar gut, als sie dank eines Hypnoseunfalls in Owweroure aufgewacht ist – und es ihr dort auch noch gefallen hat. Aus der Bütt geht das alles – im wahren Leben sähe es vielleicht anders aus. Präsident Lars Löbig und mit seinem durchwegs showbereiten Elferrat hatte ein buntes Programm zu präsentieren. Viele eigene Garden von den bewunderten Jüngsten bis zu den altersgemäß Besten mit viel Showerfahrung ziehen die Blicke auf sich, doch darüber hinaus haben sich im Verein meist aus Gymnastikgruppen heraus eigene Frauengruppen wie etwa die „Montagsfrauen“ oder die „Ladykracher“ entwickelt. Sie legen ganz besonderen Wert auf hochwertige Kostüme und originelle Choreographien. Aufwändig und mit viel Glamour die Älteren, die in diesem Jahr als Inkas in mystischer Kulisse tanzten, kess und immer mit einem gewaltigen Schuss Erotik die Anderen, die sich als Bondgirls und Schurken auslebten.

Bei den Ladykrachern wurden in diesem Jahr mit Wehmut Maria Herzog und Renate San Nicolas sowie Trainerin Chrissie Lotz verabschiedet. Eiine große Stütze der KSV-Fassenacht: das Männerballett, das in dieser Kampagne als Stewardessen tänzerisch wie auch von der charmanten Ausstrahlung her Beifallsstürme provozierte. Wunderbar: die Elferräte und weiter Narren beim großen Orwischer Tauschkonzert von Männern und Frauen: tränenrührende „Baccara“, bodenständiger „Voxxclub“, eine fetzige Tina Turner und ein täuschend echter Michael Jackson trieben auch diesmal wieder Lachtränen in die Augen, ebenso wie die abschließende Darbietung des (weitgehend Elfer-geprägten) Sister Acts.

Originelle Wortbeiträge gab's von Renate San Nicolas und Lydia Suderleith aus der Sicht zweier Babys aus dem Gitterbett heraus oder auch vom Ober-Röder Besuch Wolfgang Hitzel, der eine Elegie auf die Dicken anstimmte. Ute Justen und Maria Herzog in ihrem Sketch bereiteten den närrischen Gästen im KSV-Heim hörbares Vergnügen, während Bernd Kosellek mit dem Alter jenseits des 40. Geburtstags haderte und Protokoller Bastian Lamprecht mit seinem Rückblick auf ferne und nahe Ereignisse des abgelaufenen Jahres eher nachdenklich machte. Musikalischer Höhepunkt neben der Fastnachtsmusik von DJ Sommer: das im letzten Jahr erstmals in dieser Halle erlebte Duo „Bros on Drums“ Sandro Inuanta und Lukas Reiss – sie rissen die Zuhörer mit ihrer Trommel-Akrobatik-Show wirklich von den Sitzen. Nächster Höhepunkt in der KSV-Halle: der Kindermaskenball „Kimaba“ am Samstag, 30. Januar, ab 15.11 Uhr sowie der närrische Abend der Gymnastikfrauen am Samstag, 6. Februar ab 20.11 Uhr. Karten dafür gibt’s am Kiosk „Bei Irena“ in der Bahnhofstraße 57 und in der Bäckerei Weller.