Bahn verspricht: Umbau des Übergangs Zilliggarten beginnt Mitte Mai Männer in Orange haben Feierabend

Der Mann mit der orangefarbenen Weste darf bald nach Hause gehen: Seit Herbst 2016 bewachen Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes den Bahnübergang Zilliggarten. Jetzt wird die bei einem Unfall zerstörte Technik erneuert. Bürgermeister Jörg Rotter hatte nach fünfeinhalb Jahren des Hinhaltens und Vertröstens genug und bat die Urberacher Bundestagsabgeordnete Patricia Lips, bei der Bahnspitze zu intervenieren – offenbar mit Erfolg.

Urberach – Im September 2016 erfasste ein Zug der Dreieichbahn am Übergang Zilliggarten das Auto einer 62-Jährigen und schleuderte es gegen das Schalthäuschen der Signalanlage. Die Frau wurde bei dem Unfall schwer, aber zum Glück nicht lebensgefährlich verletzt. Die Technik des unbeschrankten Übergangs war jedoch irreparabel beschädigt. Seitdem wird der Übergang hinauf zum Waldfestplatz, zum Keltendenkmal und einem Reiterhof Tag und Nacht bei jedem Zug von Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes abgesperrt – anfangs mit rot-weißem Flatterband, seit wenigen Wochen immerhin mit Halbschranken aus Plastik.

Das dürfte nun ein Ende haben, hofft Bürgermeister Jörg Rotter. Mit einem Schreiben vom 22. März teilte ihm ein Abschnittsmanager der DB Netz AG mit, dass am 16. Mai mit der Erneuerung des Bahnübergangs begonnen werde. Die Inbetriebnahme ist überraschend schnell für den 2. Juli vorgesehen – vorausgesetzt, das Eisenbahnbundesamt erteilt bis April das Baurecht. Man gehe aber davon aus, dass der Planfeststellungsbeschluss bis Ende April vorliege.

Die Stadt wurde schon oft hingehalten und bekam deshalb viel unberechtigten Spott zu hören. Doch eine Tatsache stimmt den Bürgermeister diesmal optimistisch: Die unendliche Geschichte kommt nun tatsächlich zu einem guten Ende, weil der Brief an die Rödermärker Bundestagsabgeordnete Patricia Lips und an Dr. Klaus Vornhusen, den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für Hessen, ging. Lips hatte auf Bitten von Bürgermeister Rotter bei Vornhusen interveniert.

Seit Herbst 2016 hatte die Stadt etliche Male per Mail oder Brief auf einen Beginn der Erneuerungsarbeiten gedrängt, war aber immer wieder vertröstet worden. Im November 2016, rund fünf Wochen nach dem fatalen Unfall, teilte die Bahn der Stadt mit, dass der Schaden nicht repariert werden könne, eine komplette Erneuerung sei nötig. Dazu sollte der Bahnübergang bis zum Frühjahr 2017 gesperrt werden. Dies lehnte die Stadt ab, da die vorgeschlagene Umleitung über den Bulauweg und den geteerten Landwirtschafts- und Radweg entlang der Gleise untauglich sei, zumal Arbeiten der Bahn meist viel länger dauerten als angekündigt.

Danach gab es diverse Ortstermine mit Vertretern der DB Netz, 2019 erteilte die Stadt ihre Zustimmung zur Umgehungsbeschilderung für die avisierten Arbeiten. Zuletzt wurde die für dieses Frühjahr angekündigte Instandsetzung wieder auf unbestimmte Zeit verschoben. Nun gibt es erstmals einen konkreten Termin.
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