Kläranlage fällt vorläufig aus Investitionsplan Auf das Wesentliche konzentrieren

Der in den Neunzigerjahren eröffnete Feuerwehrstützpunkt wird modernisiert. Die KBR setzen den Schwerpunkt auf den Gesundheitsschutz der Einsatzkräfte. Bild: löw

Rödermark – Die Kommunalen Betriebe (KBR) haben ihren Wirtschaftsplan 2024/2025 vorgelegt: Tenor: investitionsbereit trotz steigender Kosten. Das heißt im Klartext, dass der Feuerwehrkomplex in Ober-Roden wächst, die Kläranlage vorerst jedoch nicht. Außerdem wollen sich die KBR unabhängiger vom Fremdfirmen machen und zusätzliches Personal einstellen.

Zunächst einmal die Formalien: Der Wirtschaftsplan der Kommunalen Betriebe Rödermark (KBR) wurde Mitte November der Betriebskommission vorgestellt und einstimmig genehmigt. Er sei einmal mehr konservativ geplant, erläuterte Bürgermeister Jörg Rotter (CDU), in dessen Dezernat die Stadtwerke fallen. Trotz angespannter Haushaltslage sei es möglich, einige neue Stellen zu schaffen. Für die Geschäftsfelder Abwasser und Badehaus sind deshalb neue Ausbildungsplätze vorgesehen.

„Auf dem Betriebshof sollen sechs Gärtner neu eingestellt werden. Ziel ist es, die Pflege der städtischen Grünanlagen künftig verstärkt selbst in die Hand zu nehmen und unabhängiger von externen Dienstleistern zu werden“, erläutert der kommissarische KBR-Leiter Reiner Rebel. Er wirbt mit sicheren Arbeitsplätzen das ganze Jahr über – was im Garten- und Landschaftsbau nicht unbedingt üblich ist.

Beträchtliche Investitionen, die mit 4,14 Millionen Euro für 2024 und 6,58 Millionen Euro für 2025 veranschlagt sind, unterstreichen den Anspruch, gut gerüstet in die kommenden Jahre zu gehen. Geld fließt unter anderem, um Gebäude der Stadt energetisch zu sanieren und Projekte beim Stadtumbau voranzutreiben.

Außerdem wollen und müssen die KBR die baulichen Erweiterungen auf dem Feuerwehrgelände Ober-Roden stemmen. Für die Schaffung eines Gefahrenabwehrzentrums inklusive Ordnungsamt wird die Aufnahme eines Darlehens in Höhe von fünf Millionen Euro angestrebt. Bürgermeister Rotter kündigt an, sich aufs Wesentliche zu konzentrieren. Ein zeitgemäßer Schwarz-Weiß-Bereich – hier wechseln die Einsatzkräfte verschmutzte ode kontaminierte Schutzkleidung – sei ihm wichtiger als Verwaltungsgebäude oder Lagerhalle.

Die Erweiterung der Kläranlage auf 49 000 Einwohnerwerte wurde aus der KBR-Rechnung zunächst herausgenommen. „Die Grenzwerte sind in den zurückliegenden Jahren nicht überschritten worden. Darüber hinaus gibt es in Rödermark derzeit keine Pläne für größere Neubau-oder Gewerbegebiete. Somit besteht aus unserer Sicht zumindest in den nächsten fünf Jahren keine Notwendigkeit, Investitionsmittel für einen Kläranlagen-Ausbau zu berücksichtigen“, verdeutlicht Reiner Rebel. Die Erweiterung hätte laut Bürgermeister einen zweistelligen Millionenbetrag gekostet. Den hätten letztlich die Bürger über ihre Abwassergebühren zahlen müssen. Und die steigen 2024 ohnehin kräftig.

Hauptkostentreiber in den kommenden Jahren bleiben die gestiegenen Preise für Gas und Strom. Auch die um gut zehn Prozent in die Höhe gekletterten Personalkosten, eine Folge des diesjährigen Tarifabschlusses im Öffentlichen Dienst, fallen ins Gewicht. „Dadurch ergeben sich alleine für die KBR höhere Aufwendungen für die Belegschaft von knapp einer Million Euro pro Jahr. Außerdem sind gestiegene Kosten für Material und Fremdleistungen einzuplanen“, gibt Rebel zu bedenken.

Sein Ziel: Die Jahre 2024 und 2025 so gut wie möglich abschließen: also nur mit einem kleinen Minus im KBR-Wirtschaftsplan.
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