Auf dem Symposium wurde die Frage nach dem guten Leben gestellt Zwischen Biotechnologie und künstlicher Intelligenz

Philosophie, Theologie, Physik, Rechtswissenschaften, Sportwissenschaften, Sportmedizin, und Pharmakologie- die Referenten deckten viele Themen und dabei auch viele Standpunkte und Fragen ab. Foto: Berker

Rödermark (zsb) – Zum neunten Mal fanden sich hochkarätige Wissenschaftler in der Kulturhalle zum Rödermärker Symposium ein. Alle zwei bis drei Jahre in den letzten 20 Jahren hat die zweitägige Veranstaltung stattgefunden. Als Zusammenarbeit zwischen der Stadt Rödermark und der Oswald-von-Nell-Breuning Schule im Verein ist das wissenschaftliche Symposium eine Möglichkeit für Schüler und interessierte Bürger, um sich über aktuelle gesellschaftlich relevante Themen aus vielfältigen Fachrichtungen zu informieren und darüber in den Diskurs zu kommen. Die Fachrichtungen gehen über Naturwissenschaften und Politik zu Kultur und Geschichte und weiter. Um die Frage nach dem neuen Menschen ging es beim neunten Symposium. Technisch geprägt ist unsere Gesellschaft und Zeit bereits im nahezu jeder Lebenslage. „Zwischen Hightech und den guten Traditionen - Auf der Suche nach modernen Positionen…“, sang die Europa-Songgruppe in einem der thematisch passenden neuen Songs. Auch am zweiten Tag passte die Musik zur Eröffnung zum Thema. Die Digitalisierung wurde in den Songtexten unter eine kritische aber auch humorvolle Lupe genommen. Christine Döbert, Philipp Wolf und Verena Schwab von der NBS und Thomas Mörsdorf von der Stadt organisierten das Symposium federführend. Die Vorträge sollen mit Wissen erweitern und zur Diskussion befähigen. Welche Gefahren aber auch Chancen die technische Entwicklung birgt, war eine der zentralen Fragen der zwei Tage. Als erster Redner fasste Benedikt Göcke den Transhumanismus in den Blick und erweiterte zu einer theologischen Perspektive. Er betonte, dass die Menschheit erstmals in der Lage ist, aktiv in die Evolution einzugreifen. Über die Technikregulierung referierte Eric Hilgendorf. Zwei thematisch sportlich angelehnte Beiträge von Franz Bockrath und Stefan-Martin Brand beendeten den ersten Tag, besonders die Leistungsoptimierung und körperliche Entwicklung standen dabei im Fokus. Dieter Birnbacher nahm kritisch Anwendungsfelder neuer Möglichkeiten, wie die Gentherapie in den Blick. Wie die Untersuchung des Gehirns sich auf die Entwicklung von künstlicher Intelligenz auswirkt, erläuterte Bernd Vorwinkel. Eine spannende Diskussion über Verantwortung und Sicherheit folgte auf den Vortrag von Stefan Lorenz Sorgner zur Thematik der Datensammlung genetischer Informationen. Ein englischsprachiger Vortrag zur Ahnenforschung von Stefan Herbrechter brachte den zweiten Tag des Symposiums zum Abschluss.

Zwei Tage rund um ein Thema, was alle Menschen betrifft und die wissenschaftliche Betrachtung dessen fand Interesse in Rödermark.