Studierende entwerfen Pläne für Liebigstraße Studenten haben viele Ideen für Langen

Eines der beiden Siegerteams mit ihrem Modell und Vertretern des Regionalverbandes sowievom Bund Deutscher Baumeister, links Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt. Foto: Postl

Langen (lfp) – Wie kann man das wohl vorerst letzte „Filetstück“ in Langen städtebaulich am besten gestalten. Auf dem rund 20 Hektar großen Areal an der Liebigstraße im nördlichen Langen soll eine Wohnbebauung entstehen, die 300 Menschen eine neue Heimat bieten soll.

Neben den reinen „Wohnhäusern“ in unterschiedlicher Ausprägung und Größe, soll aber auch für Kinderbetreuung und Freizeitgestaltung gesorgt sein, und ein auf die Zukunft ausgerichtetes Verkehrswegeangebot muss Berücksichtigung finden.

Um eine Alternative zu den mehr auf „Wirtschaftlichkeit“ für Investoren ausgerichteten Planungsvorschläge renommierter Planungsbüros zu haben, hat die Stadt Langen sich an kreative Teams der Frankfurt University of Applied Sciences gewandt, um ihre Ideen in die Entwicklung dieses Neubaugebietes einzubringen. Der Regionalverband Frankfurt/Rhein-Main und der Bund Deutscher Baumeister haben dafür eigens einen Städtebauwettbewerb für die Zukunftsvisionen ausgeschrieben.

Zwei Preisträger

Bei der Präsentation der Vorschläge waren die Fachleute, aber auch Langens Bürgermeister Frieder Gebhardt und Erster Stadtrat Stefan Löbig, ziemlich überrascht. Weil sich das Entscheidungsgremium für keinen Sieger entscheiden konnte, gab es zwei Preisträger – allesamt Teams aus Studierenden. „Eigentlich hat jeder Vorschlag etwas, was sich für dieses tolle Neubaugebiet besonders eignet“, meinte Stefan Löbig – ihm gefiel ein nicht preisgekrönter Vorschlag am besten.

Rebecca Faller, Beatrix Baltabol, und Amelie Ewert haben sich an der bereits vorhandenen Bebauung orientiert und ihre Ideen als logische Fortentwicklung eingebracht. „Wir haben auch die vorhanden Straßenführung aufgegriffen, diese in unserem Entwurf etwas verändert um dadurch bessere Blickachsen zu schaffen“, erklärte Beatrix Baltabol. Dadurch soll aber auch eine bessere Anbindung an die Stadt und an das umgebende Landschaftsbild erreicht werden.

„Da sind wirklich spannende Ideen dabei“

Das zweite Siegerteam mit Marieke Brehm, Thorsten Wagner, Jeremias Heinze und Tim Großblotekamp, schlugen einen als „Flanierstreifen“ ausgewiesen Freiraum vor, der sich durch das Neubaugebiet zieht. „So erreichen wir eine von beiden Seiten des Neubaugebietes zugängliche Aufenthaltszone mit hoher Qualität“, betont Thorsten Wagner.

Insgesamt hatten sich 33 Master-Studenten aus den Fachrichtungen Architektur, Umweltmanagement und Stadtplanung an diesem Konzeptionswettbewerb beteiligt und acht Vorschläge zur Gestaltung der Liebigstraße eingereicht. „Da sind wirklich spannende Ideen dabei“, lobte auch Falk Raschke, Fachbereichsleiter Regionalentwicklung des Regionalverbands. Große Anerkennung für ihre Arbeit gab es auch von Marcus Gwechenberger, der die Studenten während des Gestaltungswettbewerbs betreut hat. „Über allem war die Idee, wie man Menschen überzeugen kann, die ins Ballungsgebiet Rhein-Main ziehen wollen, nicht nach Frankfurt oder Mainz, sondern lieber nach Langen zu ziehen“, erklärte Gwechenberger.

Nächster Schritt: Hochbau

Viel Unterstützung erhielten die Teams auch von Seiten der Stadt Langen. Die Wettbewerbsgewinner teilen sich das Preisgeld von 500 Euro. Die Stadt Langen war als erste Kommune bereit, sich auf den Wettbewerb mit der Universität einzulassen. „Die Vorschläge müssen nicht zwingend in die Umsetzung eingehen, sollen aber den Planern einen Tendenz aufzeigen“, sagt Frieder Gebhardt.

Im nächsten Semester werden sich die Studierenden dann mit dem Hochbau für die Liebigstraße befassen – man darf gespannt sein.