Ehrung der Ordensschwester Maria Doloris Schlegel Mit 90 Jahren immer noch aktiv

Stadtbezirksvorsteher Gerd Wilcken (links) überreicht Schwester Maria Doloris Schlegel unter anderem eine Ehrenurkunde des Hessischen Ministerpräsidenten. Foto: Schieder

Bornheim (ms) – Sie gilt als gute Seele im Sankt Katharinen Krankenhaus: Seit über 50 Jahren ist Schwester Maria Doloris Schlegel dort tätig und am Freitag, 20. Mai, feierte sie ihren 90. Geburtstag.

Geboren wurde sie 1926 in Heiligenthal (Ostpreußen), wo ihre Eltern eine große Landwirtschaft besaßen. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat sie im Mai 1950 mit den Katharinenschwestern in Münster in Kontakt. Noch im gleichen Jahr beschloss sie, dieser Gemeinschaft beizutreten. Ihre Profess legte sie 1953 ab.

Einige Jahre arbeitete sie dann in der Krankenhausverwaltung in Bad Rothenfelde. 1960 wurde sie nach Frankfurt versetzt, wo das Sankt Katharinen Krankenhaus gerade eröffnet wurde. Zunächst war sie auch hier in der Verwaltung tätig, doch dann ließ sie sich zur medizinischen Fachkraft ausbilden und arbeitete lange Jahre im EEG-Labor.

Auch heute ist sie hier noch ehrenamtlich tätig. Mit ihren 90 Jahren hilft sie in der Patientenbücherei des Krankenhauses, wo sie von den anderen Mitarbeitern sehr geschätzt wird. Die Patienten freuen sich stets, wenn Schwester Doloris mit ihrem Büchereiwagen die Stationen besucht. Sie sorgt immer dafür, das der Wagen stets mit den neuesten Büchern bestückt ist.

Dabei ist sie auch um das Wohl der Patienten bemüht. „Die meisten haben Angst. Angst vor der Untersuchung oder der Diagnose. Ich versuche immer, ihnen Mut zuzusprechen, höre ihnen zu und tröste, wo Trost, ein Rat oder ein Gebet gewollt sind“, sagte Schwester Doloris.

Jeden Tag kommt sie in „ihre“ Patientenbücherei, die gerade renoviert und neue strukturiert wurde und eine neue Leitung und ein fröhliches Team hat. Sie reinigt auch zurückgegebene Bücher und führt die Statistik.

Schwester Doloris freut sich immer, wenn Patienten oder Mitarbeiter kommen, denen sie einen Kaffee oder Tee und ihre beliebten „Spruchplätzchen“ anbieten kann.

Auf die Frage, wie lange sie ihren Dienst noch machen will, antwortete sie: „So lange wie mir der Herrgott die Kraft dazu gibt und man mich hier noch will.“

An ihrem Ehrentag wurde in der medizinischen Bücherei ihr Geburtstag gefeiert. Stadtbezirksvorsteher Gerd Wilcken überreichte ihr im Auftrag des Hesssichen Ministerpräsidenten Volker Bouffier eine Ehrenurkunde sowie ein persönliches Glückwunschreiben des Oberbürgermeisters Peter Feldmann und Wein vom Weingut der Stadt Frankfurt. Persönlich gratulierte er ihr mit einem fröhlichen Gedicht.