22 Kunstschaffende stellen im BBK aus „Krieg und Frieden“

Zahra Shirkhan (links) und Isabel Blessing-Peest im BBK, im Hintergrund auf dem Fenster Stencils, die durchscheinende Sonne wirft einen „Schattenkopf“ auf dem Boden. Bild: Faure

Ostend (jf) – Die Sonne scheint durch die Fenster im Ausstellungsraum des Berufsverbands Bildender Künstler (BBK). Auf dem Holzboden zeichnen sich die Schattenrisse von Köpfen ab. Albert Schweizer, Käthe Kollwitz, Bertolt Brecht, Udo Lindenberg. Die Installation gehört zur neuen Ausstellung des BBK in der Hanauer Landstraße 89, die den Titel „Krieg und Frieden“ trägt.

„Ich will wirken in dieser Zeit, in der die Menschen so ratlos und hilfsbedürftig sind“, schrieb Käthe Kollwitz 1922 in ihr Tagebuch. Es war ihr Lebensmotto. „An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken“, schrieb Michail Gorbatschow 1987 an Astrid Lindgren. „Ich habe Zitate zum Thema Krieg und Frieden gesammelt. Die Köpfe der Urheber sind in roten Stencils auf den Fenstern abgebildet. Wenn die Sonne gut steht, sind die Schatten der Köpfe auf dem Boden zu sehen“, erklärt Kuratorin Isabel Blessing-Peest.

22 Künstler haben sich zum Thema „Krieg und Frieden“ Gedanken gemacht, insgesamt sind rund 350 Kunstschaffende im BBK organisiert. „Im März haben wir über das Thema gesprochen, es geht um viele kriegerische Auseinandersetzungen weltweit, um die Befindlichkeiten der Menschen.“

In der Mitte des Raumes ist ein Objekt von Bashir Molly zu sehen; eine aus Metallschrott zusammengeschraubte Jesusfigur ist vom Kreuz gestiegen, Kriegsgerät umgibt sie. Eine Skulptur, die polarisiert. An einer Wand hängt ein zartes Bild von Zahra Shirkhan, es trägt den Titel „Eine weitere Geburt“. Fantastische Vögel und Fische umgeben eine nackte, in sich zusammengerollte Frau. Der Bildhintergrund ist dunkel. „Krieg ist ein Symbol für Egoismus, Zerstörung und Dunkelheit, während Frieden ein Symbol für Licht, Liebe und Ruhe ist“, heißt es dazu im Katalog.

Ein Foto am Anfang der Ausstellung berührt die Betrachter sofort: Eine kleine Hand wird von einer großen Hand umfasst. Die Fotokünstlerin Bärbel Gottschalk hat ihr Bild „Komm wir ziehn in den Frieden“ genannt.

Die Ausstellung changiert zwischen den Polen Krieg und Frieden, zwischen rauchenden und mahnenden Ruinen, Verzweiflung und Tod und Hoffnung; Leben, Kraft der Liebe und Zuversicht auf der anderen Seite. „Es war für die Teilnehmenden nicht einfach, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Wir begleiten die Ausstellung mit den Farben Rot und Weiß“, sagt Blessing-Peest.

Die Exposition ist bis zum 22. Oktober freitags, samstags und sonntags von 14 Uhr bis 19 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei. Der Katalog stellt die Werke von 17 Künstlern vor und informiert über die lange Geschichte von Krieg und Frieden. Die Broschüre ist käuflich zu erwerben.