Jugendliche lernen alles rund ums Thema Flucht Schüler der IGS Nordend besuchen Lernwerkstatt

Bayan und Mia sind beeindruckt, wie viele Menschen weltweit auf der Flucht sind. Foto: Schneider

Bornheim (zjs) – Die Neunt- und Zehntklässler der IGS Nordend sind zu Besuch in der Orangerie im Günthersburgpark. Dort werden sie mit dem Thema Flucht konfrontiert, zu dem jeder eigene Erfahrungen mitbringt. „Bei einem ist der Opa aus der DDR geflüchtet, ein anderer erinnert sich an die Erzählungen von der Flucht aus Ostpreußen der Großmutter“, sagt Barbara Clemenz, Pressereferentin des Vereins Umweltlernen in Frankfurt.

 In Kooperation mit dem Zentrum Ökumene wurde die Unterrichtseinheit auf die Beine gestellt und schnell wird klar, mit dem Thema wird mehr verknüpft, als anfangs gedacht. „Wir haben elf Stationen aufgebaut, die Fluchtursachen mit Texten und Bilden inszenieren“, erklärt Katja Bühring-Uhle von Umweltlernen. Die Schüler erfahren, wo und wie viele Flüchtlinge leben und mit welchen Schwierigkeiten sie zu kämpfen haben. Sie bekommen Fragebogen und sollen in Gruppenarbeit versuchen, anhand der Ausstellung die richtigen Antworten zu finden.

In Stationen Fluchtursachen aufzeigen

„Es geht dabei nicht um richtig oder falsch, sondern die Jugendlichen sollen auf ihr Gespür hören“, erläutert Sabine Striether vom Zentrum Ökumene. In den Stationen sind Fluchtursachen aufgezeigt. Das kann Bürgerkrieg sein, religiöse oder politische Verfolgung oder auch Ausbeutung der Lebensgrundlagen.Die jungen Leute setzen sich mit den Fluchtursachen auseinander und erarbeiten Möglichkeiten, was sie oder die Gemeinschaft dazu beitragen können, die Situation zu ändern. Das ist nicht einfach, doch rasch entdecken die jungen Leute die vielen Zusammenhänge und auch den Bezug der Flucht in unserem Alltag.

Sie versuchen die Nöte und Ängste der Geflüchteten zu verstehen und nachzuvollziehen, warum so viele Menschen unfreiwillig ihre Heimat verlassen. Das Thema Globalisierung kommt auf und damit die Frage eines Schülers: Sind wir nicht auch daran schuld, wenn wir so viel Öl verbrauchen, dass anderen dadurch die Lebensgrundlage entzogen wird und sie fliehen müssen? Gleiches gilt für Rohstoffe und Mineralien, Klimawandel, aber es trifft den Punkt. Denn schnell wird in der Diskussion klar, dass auch wir unseren Lebensstil ändern oder anpassen müssen, um damit direkten Einfluss auf Fluchtursachen zu nehmen. Dadurch wurden den Schülern Impulse für das Bewusstsein mit dem Thema Flucht vermittelt.