JBO kommen in die Batschkapp Die Verteidiger des Blödsinns in Frankfurt

Vor Wolfram (von links), Hannes und Ralph ist selbst der Redaktionskaktus nicht sicher. Foto: skk

Seckbach (skk) – Sie sind die Verteidiger des wahren Blödsinns, die Ritter in schwarz, rosa, gold: Die Mitglieder der Spaß-Metal-Band JBO. Vito C., Wolfram, Hannes und Ralph haben in der vergangenen Woche die WochenBlatt-Redaktion besucht und über ihr neues Album „11“ und natürlich auch über ziemlich viel Unsinn gesprochen.

„Es gibt so viele Sachen auf der Welt, die man nicht ernst nehmen kann, Da lohnt es sich immer wieder, sich darüber lustig zu machen“, steigt Sänger Hannes direkt ein. Seit 1989 sorgen die selbsternannten Blödelbarden aus Erlangen mit ihren Liedern für gute Laune. Vom Ursprungsquartett sind Hannes und Vito C. geblieben, Bassist Ralph und Schlagzeuger Wolfram ersetzten 2001 die ein Jahr zuvor ausgestiegenen Holmer und Thomas.

An der musikalischen Ausrichtung hat sich dadurch aber nichts geändert. Witzige Eigenkompositionen und zum Teil wirklich schräge Coversongs wechseln sich auch auf dem gerade erschienen elften Studioalbum „11“ ab. Insgesamt haben JBO in ihrer Karriere bereits mehr als 2,5 Millionen Alben verkauft.

Bitterböser Humor

Allein auf Metal beschränken sich die vier Herren auf den Platten schon lange nicht mehr. Schlager, Pop, Rock – kein Genre, kein Thema, das vor ihrem bitterbösen Humor sicher wäre. Oder zumindest: fast keins. „Man muss sich auch immer fragen: Ist das jetzt lustig? Also macht man logischerweise keine Witze über Opfer von Anschlägen. Das ist aber auch nicht nur eine moralische Grenze, es ist einfach nicht lustig“, sagt Hannes.

Zu den besten Songs des aktuellen Albums zählt wohl der „Panzer Dance“, ein Cover von DJ Ötzis „Burger Dance“, in dem die Jungs trotz allem Humor auch Kritik an der Waffenindustrie üben. In „Söderla“ bekommt der bayerische Staatsminister Markus Söder sein Fett weg. Mit dem CSU-Politiker ging Bassist Ralph einst tatsächlich zur Schule. Mittlerweile ist der Kontakt abgebrochen. Was der Bayer zu dem Song sagt, ist daher nicht bekannt. Der werde das allerdings „schon aushalten“, meint die Band.

Im November in Frankfurt

Aus dem oft gegröhlten Partyschlager „Malle ist nur einmal im Jahr“ wird bei JBO „Wacken ist nur einmal im Jahr“ und dürfte zur inoffiziellen Hymne mancher Festivalgänger werden.

Auch Hannes und seine Bandkollegen sind oft auf Festivals zu Gast. Mit ihren quietsch-rosa Bühnenoutfits und den Spaß-Liedern fallen sie zwischen den oftmals düsteren Metal- und Rockbands allerdings auf. Das gefällt nicht jedem. „Ich fand krass, als zwei etwa 14-jährige, schwarz gekleidete Immortal-Fan-Mädels an unserem Merchandise-Stand finster guckend und Stinkefinger zeigend vorbei gelaufen sind. Wir waren denen wohl nicht schwarz und böse genug“, erzählt Ralph. Aber das stört JBO nicht weiter. „Beispielsweise auf dem Heavy-Metal-Festival Wacken, wo wir öfter auftreten, laufen so viele schwarze, böse Satansanbeter herum, da muss man rosa dazwischen springen und Witze machen. Schwarze Bands gibt es wahrlich genug“, ergänzt Vito C. mit einem schelmischen Grinsen.

In Frankfurt kann man JBO am Donnerstag, 3. November, wieder live sehen. Ab 20 Uhr sind sie in der Batschkapp zu Gast. Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen.