Kinderzentrum An den Röthen offiziell eröffnet Viel Platz zum Spielen, Lernen und Toben

Claudia Toscano im Raum der Krippengruppe „Knallfrösche“. Foto: Faure

Bornheim (jf) – Endlich hat der Termin geklappt – viele Monate nach der tatsächlichen Inbetriebnahme des Kinderzentrums. Das Gebäude in der Straße An den Röthen 28 wurde nämlich bereits am 18. August 2014 bezogen. „Es ist immer wieder etwas dazwischen gekommen, so hat sich die offizielle Feier ständig verschoben“, erklärte Silke Bott, zuständig für Öffentlichkeitsarbeit beim Träger der Einrichtung Kita Frankfurt, einem Eigenbetrieb der Stadt.

Claudia Toscano, Leiterin des Kinderzentrums, arbeitet seit 2008 dort. „Inzwischen haben sich die insgesamt 87 Kinder und die nunmehr 15 Mitarbeiter und zwei Ehrenamtlichen an das schöne, helle, geräumige und mit viel Liebe gestaltete Haus und den Garten gewöhnt“, sagte sie. Aus der Kita, in der 63 Kinder ab drei Jahren betreut wurden, ist ein Zentrum geworden, in dem nun auch zwei Krippengruppen mit je zwölf Kindern umsorgt werden. Dafür wurden acht neue Mitarbeiter eingestellt.

Während Gabriele Bischoff, Leiterin Kita Frankfurt, im dafür umgeräumten Bewegungsraum sprach, drückten neugierige kleine Kinder ihre Nasen von außen an die Scheiben. Sie vergnügen sich trotz nicht eben warmer Temperaturen auf dem Spielplatz, der liebevoll und mit vielen besonderen Details von der Landschaftsarchitektin Ursula Kastner gestaltet wurde. Zwei Treppen führen von der oberen Etage auf das Außengelände, auch vom Erdgeschoss aus gibt es einen Zugang zum Spielplatz.

„Die Kita Frankfurt hat das Motto ‚Gemeinsam leben lernen.’ Genau darum geht es in diesem Haus“, sagte Bischoff. Als die Kinder 2012 in die Pavillons im Außenbereich umzogen, war das für sie ein Abenteuer, für die Mitarbeiter eine große Herausforderungen. Weil die Pavillons unmittelbar neben dem alten, seit knapp 50 Jahren bestehenden einstöckigen Gebäude lagen, bekamen alle alles hautnah mit.

„Nach Fertigstellung des Neubaus haben wir 87 Kinder im Alter zwischen einem Jahr und zwölf Jahren in einem Haus – das gibt es nicht oft in Frankfurt“, unterstrich Bischoff.

„Vor 28 Jahren bin ich selbst in den Kindergarten gegangen, das war eigentlich eher ein Wohnzimmer, klein, dunkel, eng und mit strengen Erzieherinnen“, erinnerte sich Architekt Claus Staniek, der schon einige Gebäude für die Kita Frankfurt realisierte und selbst vier Kinder hat. „Kindertagesstätten sind kompliziert.“ 2011 sei erstmals von einem Aus- oder Anbau die Rede gewesen, das habe sich dann schnell zu einem Neubau hin entwickelt. „Es ist wie in der Familie mit den Kindern: Die letzte Viertelstunde des Tages ist wichtig, beim Bau sind es die letzten zwei Wochen“, verglich der Architekt. In beiden Fällen werde viel Geduld und Ausdauer benötigt. „Lachende Kinderaugen sind schlussendlich das schönste Geschenk.“

„Der Startschuss am heutigen Tag ist wichtig“, erklärte Elternbeiratsvorsitzende Angelika Rollmann. Zwar seien die Pavillons eine Notlösung gewesen, hätten aber dazu geführt, dass sich alle näher gekommen sind. „Nun, im großen Haus, wird die Nähe ein bisschen vermisst“, sagte Rollmann. „Kleine und große Kinder können voneinander lernen. Genau daran sollten wir arbeiten.“

Claudia Toscano berichtete von Zeiten des Umzugs und des Provisoriums: „Der Auszug aus dem alten Haus war mehrmals verschoben worden. Vor dem Abriss haben unsere Mitarbeiter und ihre Familien entrümpelt, eine zusätzliche Aufgabe. Und die Bewerbungsgespräche für die neuen Mitarbeiter mussten wir im Pavillon führen, wir konnten den Interessierten nur erzählen, was entstehen wird – zum Zeigen gab es noch nichts.“ Improvisieren musste das Team auch bei einem Strom- und einem Wasserausfall während der Bauzeit.

Das Kinderzentrum hat insgesamt – inklusive Abress, Pavillons und Neubau – 4,12 Millionen Euro gekostet. Insgesamt ist das neue Haus auf zwei Ebenen 1500 Quadratmeter groß, die Außenfläche misst 2000 Quadratmeter. Seit August 2014 nutzen 24 Krippenkinder die bunt gestalteten Zimmer im Erdgeschoss, die 42 Kindergarten- und die 21 Hortkinder aus der Comenius- und der Kirchnerschule haben ihre Räume im ersten Stock. Nicht üblich, aber besonders wertvoll sind die breiten Flure, die zusätzlich Platz zum Spielen und Bewegen bieten.