DAM im Übergangsquartier: Rückschau und Ausblick Zufriedenstellende Bilanz

Das Deutsche Architekturmuseum bespielt aufgrund von Sanierungsarbeiten sein Übergangsquartier im Ostend.

Ostend (red) – Trotz der Sanierung des Haupthauses am Museumsufer setzte das Deutsche Architekturmuseum (DAM) im vergangenen Jahr erfolgreiche Veranstaltungen und mehrere Ausstellungen an Gast-Orten wie dem Freilichtmuseum Hessenpark sowie im Interimsquartier DAM Ostend, Henschelstraße 18, um. Zum Jahresauftakt startet das DAM mit den besten Bauten – dem DAM Preis 2023. Es folgen: Der Bauwelt-Preis „Das erste Haus“, der Europäische Architekturfotografie-Preis und die große Ausstellung „Protest /Architektur. Barrikaden, Camps und Smartphones – Konflikte im öffentlichen Raum zwischen 1848 und 2023“.

Das Deutsche Architekturmuseum am Museumsufer befindet sich seit Herbst 2021 im Umbau, die Sanierung schreitet voran. Das am Danziger Platz im Frankfurter Osten eröffnete Übergangsquartier DAM Ostend wird erfolgreich angenommen. Neben einer großen Ausstellungsfläche bietet es auch einen Workshopraum für die Arbeit des Teams Bildung und Vermittlung.

Das DAM hat auf seiner Jahrespressekonferenz das Ausstellungsprogramm für 2023 vorgestellt und für das Jahr 2022 eine sehr zufriedenstellende Bilanz gezogen: Fünf neue Wechselausstellungen, rund 180 Veranstaltungen – darunter Vortragsreihen wie Dialog im Museum, Stadtplus und Internationale Landschaftsarchitektur – sowie das umfangreiche Vermittlungsprogramm brachten 2022 insgesamt 67.169 Besucher in das Interimsquartier und die externen Ausstellungsorte. Auch die traditionelle „Legobaustelle“ musste ausweichen und lockte im vergangenen Jahr dennoch rund 4000 kleine und große Besuche an die unterschiedlichen Gast-Orte.

Im Januar schloss die Ausstellung „Nichts Neues – Besser Bauen mit Bestand“ nach gut besuchten Monaten im DAM Ostend und einer sehr gefragten Finissage zum Thema „Juridicum Frankfurt“ ab. Die erfolgreiche Ausstellung „Schön hier. Architektur auf dem Land“ im Freilichtmuseum Hessenpark wird nun sogar bis zum 2. April verlängert. Der „Internationale Hochhaus Preis 2022/23“ war im Museum Angewandte Kunst in Sachsenhausen zu sehen.

Das DAM Reallabor „Wohnzimmer Hauptwache“ im nationalen Modellprojekt „Post-Corona-Stadt“ bespielte mehrere Wochen die Frankfurter Hauptwache mit zahlreichen Führungen, Veranstaltungen und Mitmach-Angeboten und wirft auch weiterhin unter Beteiligung der Bürger einen analytischen und planerischen Blick auf die Innenstadt in den Zeiten nach Corona.

Noch bis zum 1. Mai 2023 sind die besten 26 Bauten in und aus Deutschland einschließlich dem Preisträger des DAM Preises 2023 im DAM Ostend zu sehen. Die Auszeichnung ging an Auer Weber für die Erweiterung des Landratsamts Starnberg, ein hervorragendes Beispiel für das Weiterbauen.

In der Ausstellung „Protest/Architektur. Barrikaden, Camps und Smartphones – Konflikte im öffentlichen Raum zwischen 1848 und 2023“, gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie in Kooperation mit der Wüstenrot Stiftung, steht im Fokus, dass Protestbewegungen den öffentlichen Raum nicht nur durch ihre Botschaften prägen, sondern in vielen Fällen auch durch ihre meist temporären Bauten: Dieser These geht das DAM anhand zahlreicher Beispiele aus den vergangenen rund 170 Jahren forschend nach. Erstmalig werden dabei verschiedene Protestformen aus baulicher Perspektive systematisch miteinander verglichen.

Darüber hinaus plant das DAM eine Kooperation mit dem Künstlerhaus Mousonturm: Der Frankfurter Komponist Hannes Seidl wird sich über vier Inszenierungsetappen hinweg mit Formen der Co-Habitation auf B-Ebenen in Frankfurt und anderen Orten in Europa befassen. Zudem entwickelt das Kollektiv Ligna eine interaktive App, die den spielerisch-choreografischen Umgang mit Bänken im öffentlichen Raum provoziert. Ergänzend planen DAM und Mousonturm eine Reihe begleitender Gespräche.

Der nächste Vortrag in der Reihe „Stadtplus Themen, die die Stadt bewegen“ findet am 8. März um 19 Uhr im DAM Ostend statt. Das Thema lautet „Die Stadt und die Frauenzimmer – Wie Frankfurter Frauen Stadtgeschichte(n) schrieben“ mit Verena Röse, Gästeführerin der Stadt Frankfurt. Dem Vortrag schließt sich ein Ausstellungsrundgang an.