Mit neuem Namen und zusätzlicher Power geht es weiter Aktuelles von der „Hessischen Landesfachstelle LSBT* im Alter“

Kreative und niedrigschwellige Informationen über LSBTI-Senioren gibt die Landesfachstelle nun regelmäßig an Fachtagen. Bild: Drusche

Frankfurt (red) – Die Lebensweisen und Bedarfe von lesbischen, schwulen, bisexuellen und trans Senioren in der Altenarbeit und Pflege in Hessen wahrzunehmen und strukturell zu verankern, ist schon seit August 2020 das Ziel der Hessischen „Landeskoordinierungs-stelle LSBT* im Alter“: Ein Projekt von der Lesben Informations- und Beratungsstelle (LIBS) und der Aids-Hilfe Frankfurt (AHF), das durch das Hessische Ministerium für Soziales und Integration (HMSI) mit dem Aktionsplan Akzeptanz und Vielfalt unterstützt wird.

„Durch das Gestalten von Runden Tischen konnten seit Beginn schon viele Akteure der offenen, ambulanten und stationären Altenhilfe und Pflege in den unterschiedlichen Regionen Hessens erreicht werden“, berichtet Fachreferent Norbert Dräger. Diese digitalen Veranstaltungen fanden in enger Kooperation mit den hessischen LSBTIQ-Netzstellen sowie den hessischen Kompetenzzentren Transidentität und Diversität statt. Sie hatten immer einen gezielten thematischen Schwerpunkt, zu dem bundesweite Experten referiert haben.

In vielen hessischen Landkreisen wird das Thema sehr wohlwollend von den politisch Verantwortlichen und kommunalen Altenhilfeplanern und Gleichstellungsbeauftragten aufgenommen. Ganz praktisch werden gemeinsame Veranstaltungen für die kommunalen Mitarbeitenden gestaltet und organisiert. Die erste Hybrid-Fachveranstaltung hat dazu im Juni im Kompetenzzentrum Pflege in Bad Schwalbach im Rheingau-Taunus-Kreis stattgefunden.

„Das Thema LSBT-Lebensweisen ist auch bei den Leitungen, Lehrenden und Praxisanleitungen hessischer Pflegeschulen angekommen und wird mit großem Interesse aufgenommen“, fügt Fachreferentin Elke Kreß hinzu. So fand schon in 2022 ein sehr gut besuchter Fachtag statt, bei dem die Staatssekretärin des HMSI, Anne Janz, persönlich anwesend war und ein wertschätzendes Grußwort hielt.

Die Fortsetzung dieses Fachtages fand in diesem Jahr am 30. Juni im Haus am Dom in Frankfurt statt. Neben zwei Fachvorträgen und mehreren Vertiefungsworkshops gab es auch eine Gesprächsrunde mit lesbischen, schwulen, trans und intergeschlechtlich geborenen Senioren.

Einblicke in die Lebenswelten und Wissen zum historischen Hintergrund von LSBTI-Personen zu erhalten, sind auch Kernpunkte der hessenweiten und träger-übergreifenden Fortbildungen. Mit großem Zuspruch wurden diese Fortbildungen für die Mitarbeitenden von Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen ausgeführt, die zusätzlich die Reflexion der eigenen Haltung in der Rolle als Fachkraft der Altenhilfe und ein Transfer in die eigene Arbeitswelt beinhalteten.

Die nächste eintägige Fortbildung in Präsenz ist am 6. Oktober in Frankfurt geplant. Die erfolgreich ausgeführten Informations-, Sensibilisierungs- und Vertiefungsveranstaltungen der hessischen Landeskoordinierungsstelle LSBT im Alter haben in Hessen viele überzeugt und für erforderlich beziehungsweise notwendig erachtet. Dies hat im April zu einer weiteren und auch höheren Projektförderung durch das HMSI bis März 2025 geführt. Damit wurde es möglich, dass die beiden Fachreferenten, Elke Kreß und Norbert Dräger, nun mit Vollzeitstellen die begonnene Arbeit fortsetzen können. Über diese Anerkennung ihrer Pionierarbeit freuen sich die beiden neben den Vorständen und Geschäftsleitungen der Trägervereine außerordentlich.

Auch ein neues Arbeitsfeld ist für die nächsten Jahre noch dazugekommen. Die Mitarbeitenden werden thematische Wanderausstellungen mit entsprechenden Rahmenprogrammen für die hessischen Altenhilfe- und Pflegeeinrichtungen, sowie die Kompetenzzentren Pflege konzipieren und die Koordinierung übernehmen. Damit ist eine kreative und niedrigschwellige Information über LSBTI-Senioren geplant.

Seit April sei durch diese facettenreiche Angebotsstruktur eine Namensänderung in „Hessische Landesfachstelle LSBT* im Alter“ nicht nur notwendig, sondern auch gerechtfertigt. Mehr Informationen sind auf der Homepage zu finden auf www.lsbt-im-alter-hessen.de.